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Berlin: Mehr Fälle von Typhus und Dengue-Fieber Tropeninstitut registriert Zunahme an Krankheiten

Die Reiselust der Berliner hat ihren Preis: Immer öfter bringen sie exotische und gefährliche Krankheiten aus dem Urlaub mit nach Hause. So zum Beispiel das Dengue-Fieber.

Die Reiselust der Berliner hat ihren Preis: Immer öfter bringen sie exotische und gefährliche Krankheiten aus dem Urlaub mit nach Hause. So zum Beispiel das Dengue-Fieber. Auf der Grundlage einer Patientenstudie von 2003 müsse man in Berlin und Brandenburg mit jährlich rund 900 Erkrankten rechnen, sagt Tomas Jelinek, Vizechef des Tropeninstituts Berlin. „Vor zehn Jahren waren das noch knapp hundert Fälle.“ Das Dengue-Fieber, das oft wie eine schwere Grippe verläuft, kann nach mehrmaliger Ansteckung ebenso lebensgefährlich sein, wie das berüchtigte Ebola. Das Virus wird von Stechmücken in den Tropen übertragen. Besonders gefährdet: die Karibik, Mittelamerika und Südostasien.

Sorge bereitet den Tropenmedizinern auch die Zunahme an Typhus, einer gefährlichen Bakterieninfektion. „Zwischen 1997 und 2003 registrierten wir in Berlin insgesamt 15 Fälle“, sagt Jelinek. Doch allein im ersten Halbjahr 2004 waren es bereits sieben. „Diese Zunahme können wir uns noch nicht erklären.“

Dagegen blieben die Malariafälle mit jährlich rund 65 Neuinfizierten in der Region in den letzten Jahren etwa auf gleichem Niveau. Insgesamt 9800 Patienten wurden im vergangenen Jahr in der tropenmedizinischen Ambulanz behandelt, im Durchschnitt einmal pro Woche müsse man einen Patienten an die Seuchenstation der Charité überweisen.

Über gesundheitliche Gefahren, die im Urlaubsparadies warten können, klären die Ärzte des Tropeninstitutes auf. Laut dem gestern vorgelegten „Leistungsbericht 2003“ ließen sich hier im vergangenen Jahr rund 18 000 Menschen vor Antritt einer Reise beraten. Ein Beratungsgespräch kostet zehn Euro, dauert es länger als zehn Minuten, sind es 15 Euro. Eine telefonische Beratung sei nicht möglich, sagt Jelinek. „Für eine richtige Beratung muss der Mediziner den Menschen in Augenschein nehmen können.“

Weitere Informationen im Internet unter www.charite.de/tropenmedizin oder unter der Rufnummer 301 166.

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