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Berlin: Mehr Fanmeile: Berlin schafft Platz für Emotionen

Zum Halbfinale weitere Bildwände: Das WM-Fest wird über den Großen Stern hinaus verlängert

Einmal hieß es schon lange vor dem Anpfiff: „Wegen Überfüllung geschlossen“. Beim Finale soll das nicht passieren. Deshalb wird Berlins Fanmeile wesentlich vergrößert. Der Regierende Bürgermeister Klaus Wowereit kündigte gestern Mittag auf der Fanfest-Bühne an, dass beim Halbfinalspiel gegen Italien und beim Finale auch auf dem Großen Stern, der Hofjägerallee und der Straße des 17. Juni westlich der Siegessäule gefeiert werden kann. Das Land Berlin als Veranstalter hat zwei weitere 40 Quadratmeter große Großbildleinwände organisiert. „Wir wollen nicht erleben, dass beim Halbfinale und beim Finale Hunderttausende nicht reinkommen“, sagte Wowereit am Brandenburger Tor. „Die Stadt ist im WM-Fieber.“

Rein rechnerisch passen auf die Erweiterungsfläche 150 000 Menschen. Den Besucherrekord gab es beim Achtelfinale gegen Schweden. Da waren nach Senatsangaben 750 000 Menschen auf der Meile – das ist die Kapazitätsgrenze. Eine Stunde vor Beginn hatte Polizeieinsatzleiter Jürgen Klug die Eingänge sperren lassen. Beim Argentinienspiel waren es am Freitag etwas weniger, die Eingänge blieben offen. Wenn Deutschland um den dritten Platz spielen sollte, wird der Große Stern auch am kommenden Sonnabend gesperrt. In Wowereits Planungen ist das aber nicht das Thema: „Wir wollen Weltmeister werden.“ Er lud Klinsmanns Elf ein, nach dem Finale den Finalsieg auf der Bühne am Brandenburger Tor zu feiern. Während Wowereit dort gestern die Bühne erklomm, intonierte das Deutsche Symphonieorchester schon mal „We are the Champions“.

Wowereit sagte, das Fanfest sei ein riesiger Erfolg. „Es sind viel mehr gekommen, als wir uns erträumt haben.“ Sechs Millionen hätten in den ersten drei WM-Wochen friedlich auf der Straße des 17. Juni gefeiert. Weil auch viele Frauen und Familien kämen, sei die Stimmung ausgesprochen gut. „Das ist eine andere Atmosphäre als bei den Hardcorefans im Stadion.“ Schon nach dem Spiel gegen Ekuador waren zwei weitere große Monitorwände auf der Fanmeile östlich des großen Sterns aufgestellt worden. Vor einer Woche war, wie berichtet, eine Erweiterung über den Großen Stern hinaus ausgeschlossen worden. Doch der grandiose Erfolg hat Verkehrs- und Logistikbedenken weggewischt. Der Große Stern gilt als einer der wichtigsten Verkehrsknoten in der Stadt, die Polizei macht ihn nur ungern dicht. Jetzt spricht niemand mehr davon, dass das Fanfest erst nur im Spreebogen stattfinden sollte, damit die Straße des 17. Juni nicht für Autos gesperrt werden muss. Erstmals wird der neue Bereich nun am Dienstag von 11 Uhr vormittags bis drei Uhr am nächsten Morgen gesperrt, danach wieder am Wochenende. Bis Dienstag ist auch der neue Teil eingezäunt. Klaus Wowereit und Polizeipräsident Dieter Glietsch erklärten, das strenge Sicherheitskonzept sei erfolgreich. Am Freitag registrierte die Polizei zwar 88 Festnahmen mit WM-Bezug, allesamt jedoch Banalitäten wie bei jedem Großereignis. Unter den bislang Festgenommenen war kein einziger Hooligan.

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