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Die Ursache für den Brand in Lichtenrade ist bislang unklar.

© Marion Pinkpank

Mehrfamilienhaus abgebrannt: Lichtenrade sammelt Spenden für Brandopfer

Mit einer Spendenaktion am Samstag sammeln Lichtenrader Nachbarn Kleider- und Geldspenden für die Familien, die bei einem Brand ihr Zuhause verloren.

Als Niels Dettmar das Feuer sieht, reagiert er sofort. Knapp zwei Stunden, nachdem er den ersten Rauch gerochen hat, sammelt er bereits Spenden auf Facebook. „Gegen 20 Uhr wurde es plötzlich hell“, erinnert sich der Lichtenrader an den vergangenen Samstagabend.

Als er aus dem Fenster schaut, sieht er hundert Luftmeter entfernt eine schwarze Rauchwolke aufsteigen und ein Feuer lodern. Überall Blaulicht, Feuerwehr und Polizei sind schon im Einsatz. Das Feuer war am Samstagabend in einer Wohnung im zweiten Obergeschoss des Hauses ausgebrochen und hatte das gesamte Dach beschädigt. Alle Wohnungen sind unbewohnbar.

„Mir war klar, dass man den betroffenen Menschen schnell helfen muss“, sagt der 60-Jährige. Um 22 Uhr erstellt der als „Niels der Kupferklopfer“ kiezbekannte Kunsthandwerker die Facebook-Gruppe „Ein Herz für Lichtenrade“, eine Spendenaktion für die Bewohner des Mehrfamilienhauses in der Marienfelder Straße.

"Lichtenrade öffnet sein Herz"

Nach 24 Stunden zählt die Gruppe schon mehr als 130 Mitglieder. Die Hilfsbereitschaft ist groß: „Alle wollen helfen und kommentieren mit Bildern von Sachwerten, die sie den Betroffenen spenden möchten.“

Josefine Bischof hat 18 Jahre lang in dem betroffenen Haus gelebt und kennt die Bewohner einer ausgebrannten Dachwohnung, eine Frau mit ihrer Tochter. Die 22-Jährige rief die Facebook-Community zu Kleiderspenden auf.

„Es rührte mich zu Tränen, als ich sah, wie viele Menschen Kleider spendeten. Teilweise sogar neu gekauft.“ Fünf große Säcke vollgestopft mit Hosen, Pullovern und Schuhen seien zusammengekommen. Für diesen Samstag ist zudem eine größere Spendenaktion mit Kaffee und Kuchen geplant – von 15 bis 18 Uhr im Bürgerbüro der SPD-Abgeordneten Melanie Kühnemann in der John-Locke-Straße 19. Lichtenrade öffne gerade sein Herz, so Kühnemann. „Und hoffentlich auch etwas seine Geldbörse."

Anja Zobrist

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