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Den Weihnachtsmarkt vor dem Schloss Charlottenburg gibt es seit dem Jahr 2007.

© Foto: imago/Müller-Stauffenberg

Update

Mietvertrag nicht verlängert: Weihnachtsmarkt am Schloss Charlottenburg findet zum vorerst letzten Mal statt

Die Schlösserstiftung verlängert den Mietvertrag für den Weihnachtsmarkt am Schloss Charlottenburg nicht. Auf dem Festgelände soll ein Besucherzentrum entstehen.

Der Weihnachtsmarkt vor dem Schloss Charlottenburg wird in diesem Jahr zum vorerst letzten Mal stattfinden. Denn die Stiftung Preußische Schlösser und Gärten plant auf dem Parkplatz neben der Kleinen Orangerie, der bisher als Festgelände diente, ein Besucherzentrum. Das meldete am Dienstag der rbb. Schon im Sommer 2021 hatte die Stiftung ihr Projekt vorgestellt (wir berichteten).

Die Bauarbeiten sollen 2024 beginnen und bis 2027 dauern. Für Untersuchungen und andere Vorbereitungen werde das Gelände des Parkplatzes und des Weihnachtsmarkts schon im kommenden Jahr benötigt, sagte Stiftungssprecher Frank Kallensee am Dienstag dem Tagesspiegel.

Nach der Fertigstellung des Besucherzentrums soll es zumindest wieder eine kleine Freifläche geben. Ob der Markt anschließend dorthin oder auf einen anderen Teil des denkmalgeschützten Ensembles zurückkehren kann, ist nach den Worten des Sprechers noch unklar. Den seit 2007 geltenden Vertrag mit Tommy Erbe lasse man vorerst „in gegenseitigem Einvernehmen“ auslaufen.

Mit diesem Entwurf für das Besucherzentrum am Schloss hat das Stuttgarter Architekturbüro bez+kock einen Wettbewerb gewonnen. 

© bez+kock Architekten

Es gebe „mitnichten ein Einvernehmen“, widerspricht Erbe. Er hält es für möglich, seinen Weihnachtsmarkt schon ab 2023 in kleinerer Form am Schloss auszurichten, und bezweifelt auch, dass die Stiftung bereits für Bauvorbereitungen dessen ganze Fläche braucht. Für den kommenden Donnerstag hat Erbe zu einem Pressegespräch eingeladen. Dabei will sich unter anderem auch der Berliner CDU-Abgeordnete Ariturel Hack aus Westend für den Fortbestand des Marktes einsetzen.

Erst kürzlich hat der Veranstalter den diesjährigen Markt in einem Rechtsstreit durchgesetzt. Das Bezirksamt Charlottenburg-Wilmersdorf hatte die Genehmigung über Monate aufgeschoben, woraufhin Erbe vor das Verwaltungsgericht zog.

Dieses gab dem Betreiber Ende September recht. In einer Eilentscheidung gestand es ihm ein „öffentliches Interesse“ und einen Anspruch auf eine Genehmigung zu, um Planungssicherheit zu haben. Die Verzögerung ging auf einen Konflikt um das Sicherheitskonzept zurück. Weder Erbe noch der Bezirk wollten die Kosten für Maßnahmen zum Schutz vor Terroranschlägen zahlen.

Das Verwaltungsgericht lehnte nur Erbes Wunsch ab, an den Adventssonntagen ein Eintrittsgeld für Musikveranstaltungen zu verlangen.

Zwar legte das Bezirksamt auf Wunsch der Senatsinnenverwaltung Beschwerde beim Oberverwaltungsgericht ein. Doch zugleich erteilte es Erbe die Erlaubnis für den Markt. Ordnungsstadtrat Oliver Schruoffeneger (Grüne) sagte, er rechne nicht damit, dass die zweite Instanz anders als die erste entscheide.

Der Weihnachtsmarkt vor der historischen Schlosskulisse ist bei Berliner wie Hauptstadt-Besuchern beliebt und findet diesmal vom 21. November bis zum 26. Dezember statt.

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