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Von gestern. Das Heizkraftwerk Klingenberg an der Rummelsburger Bucht ist zwar längst nicht das größte in Berlin, aber veraltet und deshalb besonders klimaschädlich.

© dpa

Milder Winter: Das Wetter verbessert Berlins Klimabilanz

Der Ausstoß von klimaschädlichem Kohlendioxid in Berlin ist erstmals seit Jahren wieder deutlich zurückgegangen. Allerdings dürfte das vor allem am Wetter gelegen haben.

Berlin ist wieder ein wenig klimafreundlicher geworden – dank eines milden Winters im Jahr 2011. Laut Berechnungen des Landesstatistikamtes ist der Ausstoß von Kohlendioxid in der Stadt um 7,1 Prozent auf 19,8 Millionen Tonnen gesunken. Allerdings resultiert die Verbesserung daher, dass deutlich weniger Energie fürs Heizen eingesetzt werden musste als im Jahr davor. Die Emissionen, die durch Verkehr und Industrie verursacht wurden, stiegen dagegen leicht.

Der CO2-Ausstoß, der wegen der aufwendigen Berechnung stets erst mit mehrjähriger Verspätung veröffentlicht wird, ist der wichtigste Indikator im Kampf gegen den weltweiten Klimawandel. Statistisch leben die Berliner mit 5,9 Tonnen pro Kopf und Jahr deutlich verträglicher als die Durchschnittsdeutschen. Allerdings war der positive Trend in der Hauptstadt nach großen Fortschritten in den neunziger Jahren bereits 2007 gestoppt und hing zuletzt vor allem am jeweiligen Wetter. Die Umweltverwaltung bestätigt, dass der Anteil der erneuerbaren Energien nur langsam steigt.

Umweltsenator Michael Müller (SPD) hält eine Verringerung des CO2-Ausstoßes um 40 Prozent bis 2020 gegenüber dem weltweiten Basisjahr 1990 weiter für machbar. 32,6 Prozent seien bereits erreicht. Aus Sicht von Experten werden die Fortschritte allerdings immer mühsamer, weil die großen Brocken wie Plattenbausanierung und Stilllegung ineffizienter Industriebetriebe längst erledigt sind. Wie der Senat das langfristige Ziel von mehr als 80 Prozent CO2-Vermeidung bis 2050 erreichen könnte, ist offen.

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