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Von Tag zu Tag: Mit Verspätung

Ralf Schönball findet es prima, dass bald eine Bahn zum Airport Tegel fährt

In zwei Jahren ist es so weit: Der Flughafen Tegel wird geschlossen. Eine Erfolgsgeschichte geht zu Ende. Vierzehn Millionen Menschen steigen hier jährlich in den Flieger. Da haben die meisten von ihnen schon eine lange Reise hinter sich. Denn zum Tegeler Airport fährt keine Bahn. Ein Metropolenflughafen ohne Bahnanschluss – einzigartig! Seit 40 Jahren klagen wir darüber. Jetzt wurden wir erhört: Reinickendorfs Vize-Bürgermeister Peter Senftleben fordert eine Schwebebahn zur Anbindung des Flughafens Tegel! Haben wir richtig gehört? Ja, aber erst in drei Jahren, wenn der Flugbetrieb eingestellt wird. Um das 466 Hektar große Areal besser an die Stadt anzubinden. Eine wunderbare Idee. Etwas verspätet vielleicht. Aber sei’s drum. Finanzkrise und Haushaltsnot – wen kümmert’s? Visionen muss man haben! Und sei es eine verspätete Bahn, die kommt, wenn der Zug für Tegel längst abgefahren ist. Das erinnert an selige Zeiten, als die Magnetbahn in Westberlin schwebte. Ich kenne niemanden, der jemals mit dieser Bahn gefahren wäre. Sah aber gut aus, jedenfalls bis sie spektakulär entgleiste. Die hippen Technik-Träume von einst – das grüne Reinickendorf recycelt sie.

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