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Das Postfuhramt in der Oranienburger Straße.

© Henning Onken

Mitte: Galerie C/O darf länger bleiben

Die bekannte Berliner Galerie C/O sollte ursprünglich Ende März aus dem Postfuhramt in Mitte ausziehen. Doch nun akzeptiert der Investor Ausstellungen in dem historischen Gebäude mindestens bis zum Ende des Jahres.

Die Galerie C/O, eine der führenden Berliner Kulturinstitutionen, darf länger als ursprünglich geplant im Postfuhramt bleiben. Eine entsprechende Zwischenvereinbarung wurde am Montagabend nach Investorangaben von C/O Berlin und dem neuen Besitzer des historischen Postfuhramts in Berlin-Mitte, der Post Europe B.V., unterzeichnet.

Möglicherweise könnten die Ausstellungen sogar bis Ende nächsten Jahres in dem Gebäude stattfinden, hieß es beim Investor. Dies sei jedoch abhängig von Genehmigungsverfahren für anstehende Restaurierungsarbeiten. Nach Abschluss der Umbauten könne die C/O wieder Mieter werden.

Die Galerie freut sich über die Verlängerung und dankt dem Senat für seine Unterstützung. Zwei Ausstellungen konnten so verlängert werden, vier weitere sind angekündigt. Für Mirko Nowak, Sprecher der Galerie, liegt die Zukunft der C/O nach Ende diesen Jahres jedoch weiter im Ungewissen. "Wenn man mit seinen Ausstellungen quasi in der Tiefgarage landet, ist ein neues Angebot des Investors nicht adäquat". Man wisse wenig darüber, wie sich der neue Besitzer das umgebaute Postfuhramt vorstelle und welche Mieter dort einziehen sollten, so Nowak. Deshalb bleibt die Galerie auf der Suche nach einem neuen Standort.

Auch Berlins Regierender Bürgermeister hatte sich zuvor für einen Aufschub eingesetzt. Es sei "absurd und blödsinnig", der Fotogalerie für Ende März 2011 zu kündigen, wenn das neue Projekt nicht direkt anschließend begonnen werde, sagte Wowereit der dpa im Juli vergangenen Jahres.

Die Galerie war vor sechs Jahren zur Zwischennutzung ins Postfuhramt gezogen und hatte seither mit zahlreichen internationalen Fotografieausstellungen auf sich aufmerksam gemacht. Ein Höhepunkt des öffentlichen Interesses war 2009 die Retrospektive der amerikanischen Fotografin Annie Leibovitz, vor der sich regelmäßig Besucherschlangen bildeten.

Das dreigeschossige Eckgebäude mit Backsteinfassade entstand in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts und steht unter Denkmalschutz. Seit 1995 die Nutzung durch die Deutsche Post endete, wird über die Zukunft der Immobilie spekuliert.

Die aktuelle Retrospektive von Robert Mapplethorpe sowie Shoot! werden bis 1. Mai verlängert. Weitere Höhepunkte sind Werkschauen von renommierten Fotografen wie Gregory Crewdson und Fritz Eschen, der Deutsche Börse Photography Prize 2011 und die von C/O Berlin kuratierte Ausstellung "Bilder der Ohnmacht".

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