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Berlin: Mord an fünffacher Mutter: Verdächtiger in Türkei gefasst

Mahmut S. soll seine Frau erwürgt haben. In weiterem Mordfall erging Haftbefehl

Die beiden ersten Mordfälle dieses Jahres sind aufgeklärt: In der Türkei nahm die dortige Polizei den wegen Mordes an seiner Frau seit 4. Januar gesuchten Mahmut S. fest. Und im Fall eines am 3. Januar getöteten 58-Jährigen erging Haftbefehl gegen zwei Frauen und einen Mann.

Der 33-jährige Mahmut S. soll am 4. Januar seine Frau Meyrem Ö. erwürgt haben. Die Mutter von fünf Kindern war tot in ihrer Wohnung an der Karl-Marx-Straße in Neukölln gefunden worden, nachdem Mahmut S. seinen Bruder über das Geschehen informiert hatte. Danach war der Mann in die Türkei geflogen und hatte sich dort in einem Hotel in der Stadt Bursa einquartiert. Da der Mann seine Personalien an der Rezeption nennen musste, kam ihm die Polizei auf die Schliche.

Nach Deutschland wird der Mann nicht ausgeliefert, da die Türkei, wie fast alle Staaten, ihre Landsleute nicht ausliefert. Justizsprecher Michael Grunwald sagte gestern, dass die Türkei angeboten habe, den Prozess in der Türkei zu führen. Dort werde der Mann auch seine Strafe verbüßen.

Mahmut S. war kurz vor der Bluttat aus der gemeinsamen Wohnung ausgezogen. Wieso es zum Streit kam, ist unklar. Die fünf Kinder des Paares, das älteste ist 13, waren zur Tatzeit nicht in der Wohnung. Sie werden jetzt von Angehörigen versorgt. Das Paar trug nicht denselben Nachnamen, es war auch nicht standesamtlich verheiratet, sondern hatte sich nur von einem islamischen Prediger trauen lassen.

Auch der andere aufgeklärte Mord geschah in Neukölln. In einer Wohnung in der Silbersteinstraße war am Abend des 3. Januar der 58-jährige Michael B. getötet worden. Nach einem Hinweis wurde wenige Tage später die 31-jährige Berlinerin Sandra L. am Bahnhof Zoo festgenommen. Zwei weitere Tatverdächtige, ein 49-Jähriger und eine 48-Jährige aus Neukölln, wurden dann am Sonntag festgenommen. Die drei Beschuldigten aus dem Alkoholikermilieu sind teilweise geständig, belasten sich jedoch gegenseitig. Die Mordkommission geht davon aus, dass der Neuköllner Silvester getötet wurde, um sein Geld zu kommen: Etwas mehr als 100 Euro wurden geraubt.

Das Opfer soll häufig Frauen und Männer aus dem Milieu zum Feiern zu Besuch gehabt haben, zudem soll er ein Zimmer für wenig Geld tageweise vermietet haben, berichteten Nachbarn der Kripo. Mehrfach war es so laut dabei geworden, dass die Polizei wegen Ruhestörung einschreiten musste.

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