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Mordverdacht an Charité: Ermittler bezweifeln Mitleid als Motiv

Die Berliner Ermittler werfen der verhafteten Charité-Krankenschwester vor, aus niederen Beweggründen gehandelt zu haben. Die 54-Jährige habe sich womöglich als "Herrin über Leben und Tod" gefühlt.

Berlin - Richter und Staatsanwaltschaft hegten Zweifel an den Angaben der 54-Jährigen, wonach sie aus Mitleid mit den schwer kranken Patienten die Taten begangen haben will, sagte der Sprecher der Berliner Staatsanwaltschaft, Frank Thiel. Daher werde nach den bisherigen Erkenntnissen vorläufig weiter wegen Mordes gegen die Frau ermittelt.

Als Motiv kommt Thiel zufolge durchaus in Frage, dass sich die Frau als "Herrin über Leben und Tod" gefühlt haben könnte. Aus den durch die Charité übergebenen Akten von 15 Patienten, die in den vergangenen zwei Jahren während der Betreuung durch die Krankenschwester verstarben, haben sich Thiel zufolge noch keine weiteren Verdachtsfälle ergeben. Die Papiere würden jedoch weiter ausgewertet.

Gegen die Krankenschwester war am Donnerstag vergangener Woche Haftbefehl erlassen worden. Die 54-Jährige hat laut Staatsanwaltschaft zugegeben, auf einer kardiologischen Intensivstation des Universitätsklinikums Mitte August und Anfang Oktober zwei schwer kranke Patienten im Alter von 77 und 62 Jahren mit einer Medikamenten-Überdosis getötet zu haben. In einem dritten Fall eines auf der Station verstorbenen Patienten wird ermittelt. (tso/ddp)

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