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Der Verein Berliner Unterwelten macht regelmäßig Führungen durch die Berliner Röhren und Tunnel.

© Doris Spiekermann-Klaas

Museum Altes Wasserwerk in Friedrichshagen: Wasserbetriebe kündigen "Berliner Unterwelten"-Verein

Der Verein "Berliner Unterwelten" soll zum Jahresende das Museum im Alten Wasserwerk Friedrichshagen abgeben. Vereinschef Dietmar Arnold ist enttäuscht.

Der Verein Berliner Unterwelten darf nicht länger das Museum im Alten Wasserwerk in Friedrichshagen betreiben. "Im Juni 2018 haben wir – für uns nicht nachvollziehbar – von den Berliner Wasserbetrieben die Kündigung zum Jahresende 2018 erhalten. Das bedauern wir sehr", heißt es auf der Internetseite des Unterwelten-Vereins. Seit 2014 hatten die Unterwelten das Museum betrieben, dort wird anhand der alten Fördertechnik die Entwicklung der Berliner Wasserversorgung und -entsorgung dargestellt.

Die Wasserbetriebe begründen die Kündigung im Wesentlichen damit, dass die historischen Museumsgebäude, das zum Alten Wasserwerk gehören, im kommenden Jahr saniert werden sollen. Außerdem habe man die Übertragung des Museumsbetriebs 2014 mit der Hoffnung verbunden, die Besucherzahlen würden durch das Engagement des renommierten Vereins erheblich steigen und der Museumsbetrieb sogar Überschüsse erzielen. Diese Hoffnung habe sich nicht erfüllt, sagte Stephan Natz, Sprecher der Wasserbetriebe, am Samstag.

Das Alte Wasserwerk am Müggelsee.
Das Alte Wasserwerk am Müggelsee.

© Berliner Unterwelten e.V./Frieder Salm

Im Museum ist die technische Ausstattung zur Wassergewinnung aus dem 19. Jahrhundert zu sehen.
Im Museum ist die technische Ausstattung zur Wassergewinnung aus dem 19. Jahrhundert zu sehen.

© Berliner Unterwelten e.V./Frieder Salm

Kündigung ist "moralisch verwerflich"

Unterwelten-Chef Dietmar Arnold ist schwer enttäuscht. Rechtlich sei die Kündigung nicht zu beanstanden, aber "moralisch verwerflich". "Uns war 2014 signalisiert worden, wir könnten zehn Jahre auf dem Areal bleiben." Man habe mindestens 400.000 Euro aufgewendet für das Museum. Gerade in dem Moment, wo sich die Arbeit langsam auszahle und die Besucherzahlen stiegen, komme die Kündigung. "Das ist nicht nachvollziehbar."

Künftig werde das Museum in Eigenregie der Wasserbetriebe betrieben, aber nicht mehr regulär geöffnet sein, sagte Natz. Bislang kann es von Freitag bis Sonntag spontan besucht werden. Zuletzt seien nur 6000 Besucher pro Jahr gekommen, vor 15 Jahren seien es noch 15.000 gewesen, sagte Natz.

Das Museum werde nach der Sanierung im Rahmen regelmäßiger Werksführungen und auf Anfrage von Gruppen weiterhin besucht werden können. Die Wasserbetriebe arbeiten an einem Konzept, das 30 Hektar große Gelände des Alten Wasserwerks für die Allgemeinheit zu öffnen. Die Flächen stünden Natz zufolge teilweise unter Naturschutz, die Gebäude unter Denkmalschutz. Kommerzielle Angebote solle es auf dem Gelände nicht geben.

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