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Berlin: Museum wird Besucher-Millionär

Heute wird der Jubiläumsgast erwartet Der Zulauf ist beinahe einmalig auf der Welt

Gut sechs Monate nach der Eröffnung wird in der MoMA-Ausstellung in der Neuen Nationalgalerie heute der einmillionste Besucher erwartet – damit bricht die Schau alle Berliner Besucherrekorde im Kunstbereich und gehört weltweit zu den erfolgreichsten Sonderausstellungen. Noch bis zum 19. September gastieren die Kunstwerke aus dem New Yorker Museum of Modern Art in Berlin, ab heute gelten verlängerte Öffnungszeiten.

Noch mehr Neugierige zogen in Berlin bisher nur Sonderausstellungen an, die wenig oder nichts mit Kunst zu tun hatten. In die „Körperwelten“-Schau kamen vor drei Jahren rund 1,4 Millionen Besucher in sieben Monaten. Mehr als neun Millionen Berliner und Touristen suchten die rote Infobox auf, die von 1994 bis Ende 2000 die Projekte am Potsdamer Platz vorstellte. Die bislang spektakulärste Kunstaktion war die Reichstagsverhüllung: Mehr als fünf Millionen Menschen sahen sich 1995 Christos Werk an.

Abgesehen von populären Dauerausstellungen wie im Pergamon-Museum oder im Jüdischen Museum hielt den Rekord bisher die Ausstellung „Das XX. Jahrhundert“, die vom September 1999 bis Januar 2000 in mehreren Museen gleichzeitig lief. Insgesamt wurden rund 600 000 Besucher gezählt, darunter 184 000 in der Neuen Nationalgalerie.

Zwei der größten Publikumserfolge fanden im Martin-Gropius-Bau statt: Je rund 400 000 Kunstfreunde strömten in die Millenniums-Schau „Sieben Hügel“ und die Mitte der 80er Jahre gezeigte Ausstellung „Palastmuseum Peking“. Die Azteken-Schau sahen 2003 rund 138 000 Interessierte. Die Spitzenreiter in der Nationalgalerie waren bislang die Gauguin-Ausstellung (257 000 Besucher), „Kunst in der DDR“ (163 000), die Schauen zu Warhol (176 000) und Picasso (138 000).

Einen Massenandrang gab es 1999 auch im Deutschen Historischen Museum (DHM): Innerhalb von viereinhalb Monaten sahen sich 340 000 Besucher die Ausstellung „Einigkeit und Recht und Freiheit“ an. 288 000 Menschen kamen in nur knapp zwei Monaten in die Ausstellung „Entartete Kunst“, die das DHM 1992 im Alten Museum präsentiert hatte. An dritter Stelle steht beim DHM die 1990 im Gropius-Bau gezeigte Ausstellung „Bismarck, Preußen, Deutschland und Europa“ (150 000 Besucher).

International kann derzeit keine Sonderausstellung die MoMA-Schau überflügeln. Basel erwartet bis Oktober 580 000 Besucher in der Tut-ench-Amun-Ausstellung. In London hatte die große Azteken-Schau 2002 rund 465 000 Besucher in ihren Bann gezogen. Im Guiness-Buch der Rekorde steht eine Ausstellung in Buenos Aires, die jährlich zehn Tage lang rund um die Uhr öffnet und bis zu 1,2 Millionen Menschen anlockt.

Die neuen Öffnungszeiten: Di-Do 8-24 Uhr, Fr 8-2 Uhr, Sa 10-2 Uhr, So 10-24 Uhr

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