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Comicfiguren mit musikalischem Anpruch: Die Darsteller des Beat-Box-Musicals.

© promo

Musical in Berlin-Tempelhof: Nur mit dem Mund gemacht

Zwei Stunden Musik, Gesang und Tanz - und das ganz ohne Instrumente. In der Ufa-Fabrik gibt es heute Abend Deutschlands erstes Beat-Box-Musical.

Darsteller mit blauen, gelben, braunen und schwarzen Plastikhaaren, viel Rhythmus aus Reggae, Jazz und Hip Hop. Das sind die Zutaten, aus denen das Musical Razzz besteht, das „erste Beat-Box-Musical“ und „ein zum Leben erweckter Comic", wie es in der Ankündigung heißt.

Der Mund ist das einzige Instrument

Razzz erzählt von einem ganz normalen Tag aus dem Leben der vier Freunde Zak, Mac, Greg und Ben Bag. Das Ganze spielt an einem nicht näher definierten Ort in Berlin, mit Sprechgesang in „Berliner Schnauze“, wie Ideengeber, Autor und Regisseur Karl-Heinz Haase erklärt. Haase, den alle nur Kalle nennen, kennt sich aus in der Stadt, in der er seit mehr als 30 Jahren lebt, einst als Bundeswehrflüchtling aus Remscheid nach West-Berlin gekommen. Der Einfall zum Stück kam Kalle bei seiner Arbeit mit Kindern und Jugendlichen in verschiedenen Theaterprojekten: Er wollte mit Musik eine Geschichte erzählen, das allein ist noch nicht besonders revolutionär. Aber ohne Gitarre, Schlagzeug oder Bass, ohne Orchester oder Playback, das ist schon etwas anderes. Das einzige Instrument auf dieser Bühne ist der Mund, denn der kann schließlich alles: Base Drum, Beats, Melodie, Effekte.

Die Darsteller sind Beat-Box Profis

Die Hauptdarsteller in Razzz verstehen ihr Mundwerk. Seit zehn Jahren sind sie feste Größen in der deutschen Beat-Box-Szene. Doch Haase gibt auch zu: „Zwei Stunden Musiktheater, ganz ohne Instrumente, das hat uns anfangs vor eine große Herausforderung gestellt.“ Im Stück läuft der typische Beat-Box-Rhythmus fast ununterbrochen, eine körperliche Herausforderung für die Darsteller. So manches Elternteil fühlt sich zu Hause von zu viel Bass und Schlagzeug aus dem Kinderzimmer gestört. Der Beat im Musical habe aber „bisher noch niemanden genervt“, sagt Haase und lacht. Im Gegenteil: Das Stück komme bei allen gut an, von kleinen Kindern bis zum Opa.

20 Uhr, Ufa-Fabrik, Viktoriastraße 10–18, Tempelhof, Karten kosten 19 Euro, ermäßigt 16. Weitere Termine am 7./8. und am 21./22. November im Maschinenhaus, Schönhauser Allee 36–39, Prenzlauer Berg, Karten ab 18 Euro.

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