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Die Berlinovo baut derzeit vor allem Studentenapartments wie hier in Lichtenberg.

© Berlinovo

Nach Abwicklung des Bankenskandals: Immobiliendienstleister Berlinovo wird verschlankt

Das landeseigene Unternehmen will die Zahl der Mitarbeiter reduzieren, aber Entlassungen vermeiden. Das Fondsgeschäft soll abgewickelt werden.

Das landeseigene Immobilienunternehmen Berlinovo wird neu aufgestellt und verschlankt. "Das Fondsgeschäft wird abgewickelt, wir entwickeln uns zum Bestandshalter von Immobilien", sagte Berlinovo-Sprecher Ulrich Kaliner dem Tagesspiegel. Ein entsprechendes Konzept werde derzeit zwischen Geschäftsführung und Aufsichtsrat abgestimmt.

Wie viele Mitarbeiter von der Umstrukturierung betroffen sind, sei derzeit noch unklar. Das Ziel sei, betriebsbedingte Entlassungen zu vermeiden, so Kaliner. Die Zahl der Mitarbeiter solle möglichst über ein Altersteilzeitprogramm reduziert werden, außerdem werde auch an einem Sozialplan gearbeitet. Derzeit sind rund 320 Mitarbeiter in dem aus der Abwicklung der Berliner Bankgesellschaft hervorgegangenen Unternehmen beschäftigt.

Um den Jahreswechsel hatte die Geschäftsführung der Berlinovo gewechselt, Silke Andresen-Kienz und Alt Aleithe lösten Rolad J. Stauber ab. Nach Informationen des Tagesspiegel-Newsletters Checkpoint sollen auch die Bereichsleiter für Recht und Beteiligung, Richard Dorka, sowie für Controlling, André Lilienthal, das Unternehmen verlassen. Mehr als drei Millionen Euro habe der Aufsichtsrat für Abfindungen zur Verfügung gestellt. Davon sei ihm nichts bekannt, erklärte Kaliner.

Die Berlinovo war 2006 als Immobilienholding des Landes gegründet worden, um die Gebäudebestände aus unrentablen Fondsgeschäften der ehemaligen Bankgesellschaft zu bewirtschaften und abzuwickeln. Dabei half erheblich der ab 2010 einsetzende Immobilienboom. Im November 2018 hatte Finanzsenator Matthias Kollatz (SPD) erklärt, das Land werde am Ende wohl mit einer "schwarzen Null" aus dem Bankenskandal herauskommen. Inzwischen entwickele sich die Berlinovo zu einem normalen Immobilienunternehmen, das für das Land vor allem Wohnungen für Studenten und soziale Träger baut.

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