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Nach tödlicher Attacke am Alex: Buschkowsky: Höhere Fahrpreise für mehr Sicherheit

Überwachungskameras, Alkoholverbote, mehr Personal: Nach dem tödlichen Überfall auf einen 20-Jährigen auf dem Alexanderplatz diskutieren Politiker und Kriminologen, wie sich die öffentliche Sicherheit verbessern lässt. Auch Neuköllns Bezirksbürgermeister Buschkowsky hat einen Vorschlag.

Nach dem tödlichen Überfall auf einen 20-Jährigen auf dem Berliner Alexanderplatz hat Neuköllns Bürgermeister Heinz Buschkowsky (SPD) vorgeschlagen, die Fahrscheinpreise um 30 Cent zu erhöhen und das Geld in die Sicherheit zu investieren. Auf diese Weise könne man „die U-Bahn absolut sicher machen und Sicherheitspersonal einstellen“, sagte er der "Welt am Sonntag" und griff damit einen Vorschlag des Regierenden Bürgermeisters Klaus Wowereit (SPD) auf.

Bundesinnenminister Hans-Peter Friedrich (CSU) forderte eine massive Ausweitung der Videoüberwachung auf öffentlichen Plätzen. „Ich halte es für richtig, dass an Plätzen oder Straßen, an denen es auffällig viel Kriminalität gibt, mehr Kameras installiert werden“, sagte Friedrich. Videokameras seien ein sehr effizientes Mittel, das auf viele abschreckend und präventiv wirke. Der Innenminister sprach sich auch für eine stärkere Polizeipräsenz aus, „je mehr umso besser“. Mehr Polizeistreifen und mehr Präsenz im öffentlichen Raum trügen ganz wesentlich zum Sicherheitsgefühl der Bevölkerung bei, sagte der CSU-Politiker.

Der Kriminologie Christian Pfeiffer plädierte nach der Gewalttat am Alexanderplatz für ein Alkoholverbot im öffentlichen Raum. Sinnvoll sei auch der Einsatz von Überwachungskameras an Brennpunkten, insbesondere in den Bahnhöfen und an Haltestellen, sagte der Direktor des Kriminologischen Instituts Niedersachsen.

Der 20-Jährige war in der Nacht zu Sonntag von mehreren jungen Männern bewusstlos geprügelt worden. Der junge Mann starb am Montag im Krankenhaus, als Todesursache werden Blutungen im Gehirn vermutet. Bei der Fahndung nach den Tätern ist die Polizei inzwischen einen wichtigen Schritt weitergekommen. Nach Angaben der Staatsanwaltschaft gibt es Hinweise auf eine Gruppe von fünf Tätern, die zuvor im Restaurant Cancun gefeiert haben sollen. Derzeit werten Ermittler Videoaufnahmen und Fotos aus Mobiltelefonen aus diesem Restaurant aus, das direkt am Tatort liegt. Dem Vernehmen nach gibt es konkrete Hinweise auf zwei Personen. Einer davon ist den Ermittlern namentlich bekannt, vom zweiten gibt es ein Foto. Festgenommen werden konnten sie aber nicht. Ermittler schließen nicht aus, dass sie und die anderen Tatverdächtigen sich ins Ausland abgesetzt haben, vermutlich in die Türkei. (TSP/dapd/afp)

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