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Berlin: Nierenwoche 2000: "Es geht an Deine Nieren"

In Berlin hängen 2000 Menschen an der künstlichen Niere. Eine Vielzahl Nierenkranker schwebt in ständiger Gefahr, zu Dialysepatienten zu werden.

In Berlin hängen 2000 Menschen an der künstlichen Niere. Eine Vielzahl Nierenkranker schwebt in ständiger Gefahr, zu Dialysepatienten zu werden. Bundesweit sind es 55 000 Kranke, die ihre natürliche Nierenfunktion verloren haben, jährlich kommen 12 000 dazu. Es könnten weitaus weniger sein, sagt der Berliner Nephrologe Ulrich Frei von der Charité. Aber wegen mangelnder Aufklärung werden Nierenschäden oft nicht ernst genug genommen. Am morgigen Sonnabend beginnt in Berlin eine groß angelegte Aufklärungskampagne - die Berliner Nierenwoche 2000.

Unter dem Motto "Es geht an Deine Nieren" informieren Ärzte, Krankenhäuser und Dialysepraxen bis zum 17. September in zahlreichen Veranstaltungen über Vorsorge und Therapiemöglichkeiten. Eine Risikogruppe für Nierenversagen sind zuckerkranke ältere Menschen, die gleichzeitig unter zu hohem Blutdruck leiden, sagt Frei, Direktor Medizinische Klinik mit Schwerpunkt Nephrologie und Mitbegründer des Berliner Nierenvereins, der die Aktionswoche organisiert. Durch eine konsequente Einstellung des Blutdrucks könne die Vernarbung der Niere erheblich verlangsamt werden.

Bei der Auftaktveranstaltung am Sonnabend von 12 bis 14 Uhr auf dem Pariser Platz wollen Mediziner und Patienten eine Menschenkette am Brandenburger Tor bilden. Dort parkt auch zum ersten Mal das "Nierenmobil", in dem Fachleute beraten und Untersuchungs-Teststreifen verteilen. Weitere Standorte des Nierenmobils: am Montag, dem 11. September von 14 bis 18 Uhr auf dem Breitscheidplatz (Charlottenburg) und am Mittwoch, dem 13. September von 10 bis 18 Uhr in der Berliner Straße/Gorkistraße (Tegel). Bei einer Informationsveranstaltung am 15. September um 19 Uhr in der Konrad-Adenauer-Stiftung, Tiergartenstraße 35 (Tiergarten), diskutieren Ärztevertreter und Gesundheitspolitiker und -ökonomen über die Frage "Ist Nierenkrankheit noch finanzierbar?".

Nierenambulanzen und -stationen der Krankenhäuser, Dialysezentren und Arztpraxen laden während der kommenden Woche zu Tagen der offenen Tür ein. Termine, Adressen und weitere Standorte des Nierenmobils stehen auf einem Faltblatt, das in Apotheken ausliegt, und können beim Berliner Nierenverein unter der Telefonnummer 803 9819 erfragt werden.

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