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Berlin: Notruf-Missbrauch: Feuerwehr will bei Missbrauch der 112 Anzeige erstatten

Die Feuerwehr will von Montag an härter gegen den Missbrauch der Notrufnummer 112 vorgehen. Bei der Leitstelle gehen jährlich mehr als eine Million Anrufe ein.

Die Feuerwehr will von Montag an härter gegen den Missbrauch der Notrufnummer 112 vorgehen. Bei der Leitstelle gehen jährlich mehr als eine Million Anrufe ein. Davon führen aber nur 270 000 zur Alarmierung der Rettungsfahrzeuge. Von Montag an will die Feuerwehr in besonders krassen Missbrauchsfällen Anzeigen erstatten. Bisher hatte sie auf eine Ahndung verzichtet, obwohl die technischen Voraussetzungen dazu seit 1997 vorhanden seien, sagte Landesbranddirektor Albrecht Broemme.

Auf dem Display der Leitstelle erscheint automatisch die Anrufnummer mit dazugehöriger Adresse. Das Gespräch wird aufgezeichnet. Die Polizei kann Übeltätern sofort einen Besuch abstatten - eine Rückverfolgung des Gesprächs ist nicht mehr notwendig. Aus Rechtsgründen will die Feuerwehr aber weiterhin den Verursachern unnötiger Einsätze keine Rechnung schicken.

Der Missbrauch des Notrufs sei jedoch ein Straftatbestand, betonte Broemme. Es drohten Geld- und Freiheitsstrafen und schlimmstenfalls Anklagen wegen schwerer Körperverletzung oder fahrlässiger Tötung. Denn falsche Alarmierungen könnten dazu führen, dass sich Einsätze zu wirklichen Notrufen verzögerten und Hilfsbedürftigen nicht schnell genug geholfen werde. Manche Anrufer wollen nur ihr neues Handy ausprobieren. Nur ein Viertel der 8000 Anrufe, die in der vergangenen Silvesternacht in der Leitstelle der Feuerwehr eingingen, waren echte Notrufe.

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