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Berlin: Nur 100 kamen zur Demo der Muslime

Zum zweiten Mal demonstrierten am Sonnabend Muslime vor der dänischen Botschaft gegen die Veröffentlichung von Mohammed-Karikaturen. Doch nur gut 100 Menschen kamen zur zweistündigen Kundgebung in Sichtweite der Botschaft in Tiergarten.

Zum zweiten Mal demonstrierten am Sonnabend Muslime vor der dänischen Botschaft gegen die Veröffentlichung von Mohammed-Karikaturen. Doch nur gut 100 Menschen kamen zur zweistündigen Kundgebung in Sichtweite der Botschaft in Tiergarten. Der Organisator, Aly Abdelwahab, zeigte sich enttäuscht von der geringen Resonanz. Der 59-Jährige, selbst deutscher Staatsbürger, sagte, die Demonstration sei nötig, weil Dänemark sich noch nicht entschuldigt habe. Mehrere Redner appellierten an Dänemark, sich deutlicher für die Zeitungskarikaturen zu entschuldigen. „Die Ehre und Würde aller Muslime ist verletzt“, sagte einer von ihnen, „die Grenzen sind deutlich überschritten worden.“ Demonstranten hielten ein Transparent mit der Aufschrift: „Wer den Propheten beleidigt, beleidigt uns alle.“

400 Polizisten sicherten die Botschaft, Zwischenfälle gab es nicht. Die Polizei hatte den Anmelder und die hinter ihm stehenden Gruppen als „deutlich fundamentalistischer“ eingestuft als den Anmelder vor zwei Wochen. Wie berichtet, arbeitet Abdelwahab als Dolmetscher vor allem für Gerichte. Die Polizei sagte gestern, Abdelwahab habe seit gut zwei Jahren nicht mehr für den Staatsschutz gearbeitet. Er sei von der Dolmetscherliste gestrichen worden. Er war nach dem 11. September 2001 bei einer Rasterfahndung ins Blickfeld der Ermittler geraten. Damals hieß es, der Verdacht gegen ihn sei ausgeräumt. Abdelwahab wirbt auf seiner Homepage damit, er arbeite für Gerichte und Polizeiämter.

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