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Berlin: Nur Singen ist schöner

Beyoncé Knowles stellte den Musicalfilm „Dreamgirls“ vor, im Mai kommt sie wieder – mit ihrer Show

„Baby“, hat er sie genannt, das haben alle gehört. Sie, die große Beyoncé. Hat schnell zur Tür reingeguckt, als die nächste Journalistenrunde schon gespannt ihrer Worte harrt, hat ihr einen kurzen Gruß zugerufen und weg ist er, gleich wohl selbst wieder von Fragen umzingelt. „Baby“! Aber Danny Glover darf das, als Kollege im gemeinsamen Film „Dreamgirls“, den es hier im Adlon zu promoten gilt, und wohl auch, schon seines Alters und der viel reicheren schauspielerischen Erfahrung wegen, als väterlicher Freund.

Nun also Beyoncé, als krönender, gleichsam traumhafter Abschluss der morgendlichen Starbefragungen am laufenden Band, erst das zweite Dreamgirl Jennifer Hudson, dann Danny Glover, Regisseur Bil Condon und nun der Megastar. Wobei Beyoncé nicht ganz vollständig ist, so nenne sie sich als Sängerin, eine Reminiszenz an ihre Zeit bei Destiny’s Child, wo sich der Einfachheit halber alle nur beim Vornamen nannten. Als Schauspielerin sei sie Beyoncé Knowles, „aber es ist kein großer Unterschied für mich“, sagt sie und zeigt wieder ihr strahlendes Lächeln, gewinnend und zugleich sehr beherrscht, dazu ist sie so perfekt gestylt, dass man kaum glaubt, dass wirklich ein Mensch aus Fleisch und Blut… nun, das muss bei Traumfrauen wohl so sein.

Bei Jennifer Hudson würde niemand zweifeln, ob es sich um ein ätherisches Wesen handelt oder doch um eine erdverbundene Frau, schon des Ehrfurcht gebietenden Dekolletés wegen. Eine übrigens soeben hochdekorierte Frau, hat sie doch für ihre Rolle in den „Dreamgrirls“, dieser Adaption des sehr erfolgreichen Broadway-Musicals, einen Golden Globe gewonnen. Das Stück, das sich an das Leben von Diana Ross und den Supremes anlehnt, hat sie auf der Bühne nie gesehen, aber beeinflusst hat sie die Motown-Musik natürlich sehr. Schon seit 17 Jahren singt sie, erst in Gospel-Chören, später auf einem Kreuzfahrtschiff und in der Talentshow „American Idol“, in der sie es bis auf Platz 7 brachte und wodurch die „Dreamgirls“-Castingcrew auf sie aufmerksam wurde. Und nun ist sie tatsächlich ein Superstar, im Film als Effie White zwar die Unterlegene, die gegen die schönere, gefälligere Deena Jones alias Beyoncé ausgetauscht wird, aber doch die mit der besseren, persönlicheren Stimme.

Dieser Unterschied war Teil der Geschichte, Beyoncé hat sich dem ohne Murren untergeordnet, obwohl sie doch ganz anders kann, wie man im Mai auf ihrer Welttournee auch in Berlin hören wird: „Das war Teil des Charakters.“ Noch ist sie eher als Sängerin berühmt, hatte aber schon mit 19 das erste Mal als Schauspielerin vor einer Kamera gestanden, damals für MTV, denen konnte sie den Wunsch ja schlecht abschlagen: „Ich brauchte sie ja wegen meiner Musikvideos.“ Andere Rollen folgten, aber „Dreamgirls“ war etwas ganz anderes, der erste Film, der sie als Schauspielerin herausforderte, für den sie übrigens nicht allein wegen ihres Ruhms engagiert wurde, sondern erst nach einem Vorsprechen, ob sie geeignet sei. Nun, sie war es, das hat sich durch die Golden-Globe-Nominierung schön bestätigt. Enttäuschung, dass es dann doch bei der Nominierung blieb? „Absolutely not.“

Natürlich muss dann auch die Frage kommen, ob sie denn in diesem Jahr noch heirate, angeblich habe sie doch schon ein Hochzeitskleid gekauft. Beyoncé lacht. „Nach den Berichten in den Medien habe ich schon zehn gekauft.“

„Dreamgirls“ startet am 1. Februar. Beyoncé tritt am 13. Mai in der Max-Schmeling-Halle auf.

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