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Blick auf die Baustelle am Zentralen Busbahnhof (ZOB).

© Arne Bänsch/dpa

Update

Omnibusbahnhof in Berlin: Bauarbeiten am ZOB dauern noch bis 2022

Die Kosten haben sich verdoppelt - auch die Bauzeit des Zentralen Omnibusbahnhofs in Charlottenburg zieht sich in die Länge. Grund ist die Erweiterungsplanung.

Nicht nur beim Preis gibt es Korrekturen: Waren vor drei Jahren noch 14 Millionen Euro und ein Bauende 2019 für den Zentralen Omnibusbahnhofs (ZOB) in Berlin-Charlottenburg veranschlagt, haben sich die Kosten inzwischen auf knapp 37 Millionen Euro verdoppelt.

Auch bei der Bauzeit für die Erneuerung des ZOB wird nach oben geschraubt: Mitte 2022 soll der gesamte Busbahnhof fertiggestellt sein, wie die Verkehrsverwaltung mitteilt. Grund sei eine Erweiterungsplanung für den ZOB.

Ende November 2019 soll die Verkehrsanlage fertig sein. Seit Oktober 2018 wird an der künftigen Leitstelle in Haus B gearbeitet, das direkt an der ZOB-Zufahrt am Messedamm liegt. Die Leitstelle zieht aus dem Haus A um - der heutigen Wartehalle. Dafür wird Haus B instandgesetzt und erweitert. Wenn die neue Leitstelle in Betrieb ist, werden ab Mitte 2020 die Häuser A und C - die heutige heutige Wartehallen und Toiletten - abgerissen und neugebaut. Hier entsteht dann die neue Wartehalle mit einer Glasfront.

Das neue zweistöckige Terminal ersetzt dann die alte Wartehalle. Auch "gastronomische Angebote" sollen dort entstehen, die Toilettenanlagen sollen vergrößert und barrierefrei werden. Außerdem soll der ZOB ein neues Fahrgastinformationssystem bekommen.

Mit aktuellem Stand liegen die Umbaukosten laut Verkehrsverwaltung bei 36,934 Millionen Euro, der Haushaltsausschuss habe dem im September zugestimmt. "Die Baumaßnahmen liegen aktuell im Zeit- und Kostenplan", heißt es von der Verwaltung.

"Visitenkarte" für Berlin

Als die Arbeiten an dem in die Jahre gekommenen Busbahnhof 2016 begannen, beabsichtigten die Planer, 2019 fertig zu werden. Ursprünglich sollten lediglich die vorhandenen Gebäude des in den 60er-Jahren eröffneten ZOB saniert und zusätzliche Haltestellen errichtet werden. Im Zuge der Umplanungen war zuletzt von 2021 die Rede.

Der Neubau soll eine "Visitenkarte" für Berlin darstellen, wie die Verantwortlichen immer wieder betonen.

Als im vergangenen Mai von 37,7 Millionen Euro Baukosten die Rede war, erklärte der damalige Verkehrsstaatssekretär Jens-Holger Kirchner, dass es nicht einfach bloß teurer werde, sondern auch etwas viel Hochwertigeres gebaut werde als ursprünglich geplant war. Das Parlament habe für den ZOB sogar noch mehr Geld eingeplant – im Haushalt stünden 42 Millionen Euro, so gesehen seien 37,7 Millionen sogar billiger. Es gebe auch EU-Fördermittel dafür.

Die Baumaßnahmen sind eine Reaktion auf die gestiegene Nutzung von Reisebussen aufgrund der Liberalisierung des Fernbusverkehrs.

Laut Verkehrsverwaltung sollen durch den Ausbau 33 Haltestellen statt wie bisher 27 zur Verfügung stehen. Trotz der Bauarbeiten seien im Jahr 2018 164.000 An- und Abfahrten abgefertigt worden. Die ZOB-Betreibergesellschaft IOB, eine Tochter der landeseigenen BVG, gehe von rund sechs Millionen Passagieren im Jahr 2018 aus, was einem Drittel der Passagiere am Flughafen Tegel entspreche.

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