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Die Impfkampagne der USA ist inzwischen sehr erfolgreich, Konjunkturprogramme stützen die Wirtschaft. Berliner Firmen möchten davon profitieren.

© Spencer Platt/Getty Images/AFP

Online-Delegationsreise der IHK: Berliner Unternehmen reisen virtuell in die USA

Die Vereinigten Staaten sind Berlins wichtigster Absatzmarkt. Ein Networking-Projekt soll Unternehmen Kontakte nach New York und Boston vermitteln.

In dieser Woche reist eine Wirtschaftsdelegation aus Berlin in die Vereinigten Staaten – allerdings nur virtuell. Die Industrie- und Handelskammer (IHK) hat eine Online-Veranstaltungsreihe organisiert, die am heutigen Montag beginnt. Motto: „Stay Home, Visit the East Coast“.

Insgesamt 36 Unternehmen und Institutionen der Hauptstadt können sich in Videokonferenzen mit potentiellen Geschäftspartnern aus New York und Boston austauschen. Die inhaltlichen Schwerpunkte: nachhaltige Infrastruktur, digitale Wirtschaft sowie Gesundheitskooperation.

„Die USA sind bereits sehr weit mit ihrer Impfkampagne, das Wirtschaftswachstum zieht an“, sagt Sami Bettaieb. Der IHK-Außenhandelsexperte hat die Eventreihe organisiert. Nun sei es an der Zeit, nach vorn zu schauen auf die Zeit nach der Pandemie. 

Der US-Markt biete enorme Chancen für Berliner Unternehmen, unter anderem im Technologiesektor, sagt Bettaieb. Am Mittwoch zum Beispiel stehe eine Veranstaltung zu den Themen Technologietransfer und Ausgründungsförderung mit Vertreterinnen des Massachusetts Institute of Technology (MIT) an.

Vereinigte Staaten sind Berlins wichtigster Absatzmarkt

2020 exportierten Berliner Unternehmen nach IHK-Angaben Güter im Wert von 1,4 Milliarden Euro in die USA. Die Vereinigten Staaten sind demnach mit einem Anteil von rund zehn Prozent am Berliner Gesamtexport mit Abstand der wichtigste Absatzmarkt für die Berliner Wirtschaft.

Die wichtigsten Exportgüter sind pharmazeutische Erzeugnisse, Datenverarbeitungsgeräte, elektronische und optische Erzeugnisse sowie Maschinen. Gleichzeitig führten die Berliner Unternehmen im Jahr 2020 Waren in Höhe von 661 Millionen Euro aus den USA ein.

Vor dem Ausbruch der Coronapandemie, im September 2019, war Wirtschaftssenatorin Ramona Pop (Grüne) mit einer Wirtschaftsdelegation nach New York und Boston geflogen. 2020 hatten solche Networking-Events ausfallen müssen. In diesem Jahr wird es nun mehrere Zoom-Konferenzen geben mit Vorträgen und anschließenden Frage-Sessions.

2019 eröffnete Wirtschaftssenatorin Ramona Pop (Grüne, r.) in New York im Rahmen der IHK-Delegationsreise eine Wirtschaftsvertretung der deutschen Hauptstadt.
2019 eröffnete Wirtschaftssenatorin Ramona Pop (Grüne, r.) in New York im Rahmen der IHK-Delegationsreise eine Wirtschaftsvertretung der deutschen Hauptstadt.

© Johannes C. Bockenheimer

Außerdem können sich einzelne Teilnehmer:innen in sogenannten Break-Out-Sessions, also in kleinen Gruppen, direkt miteinander austauschen und so potenzielle Partner kennenlernen.

Mit an Bord: Berliner Start-ups

Das virtuelle Format könne das persönliche Kennenlernen nicht ersetzen, räumt IHK-Sprecherin Claudia Engfeld ein. Für viele Unternehmer:innen sei der Handschlag weiterhin von großer Bedeutung. Und auch der „Gin an der Bar“ am Abend lasse sich mit der digitalen Technologie nicht simulieren.

Deshalb hätten einige größere Mittelständler in diesem Jahr auf ihre Teilnahme verzichtet. Dabei handle es sich vor allem Firmen, die bereits Kontakte auf der anderen Seite des Atlantiks hätten, sagt Engfeld.

Doch auch im virtuellen Flieger sind keine Plätze freigeblieben. Start-ups, die bisher oft nur auf dem deutschen Markt aktiv und über ein geringeres Budget verfügen, sind an Bord. Derartige Events könnten der erste Schritt sein, meint Sprecherin Engfeld. „Bis daraus echte Geschäftsabschlüsse entstehen, dauert es aber oft Jahre“.

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