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Orchester: Perspektiven für Rundfunk-Ensembles gesucht

Deutschlandradio-Intendant Willi Steul hat dem Kulturausschuss einen neuen Vorschlag zur Zukunft der Berliner Rundfunk-Orchester und -Chöre vorgelegt.

Willi Steul, Intendant des Deutschlandradios, hat am Montag im Kulturausschuss sein Konzept zur Zukunft von vier in der Rundfunk-Orchester und -Chöre GmbH (ROC) zusammengeschlossenen Berliner Klangkörpern vorgestellt und verteidigt. Vergangenen Dezember hatte sein Vorschlag Aufsehen erregt, das Deutsche Symphonie-Orchester (DSO) und das Rundfunk-Sinfonieorchester (RSB) zu fusionieren. Die Idee war von den vier Gesellschaftern der ROC abgelehnt worden.

Jetzt empfiehlt Steul, das RSB und den RIAS Kammerchor dem Deutschlandradio zuzuschlagen, das DSO dem Bund und den Rundfunkchor dem Land Berlin. Es wäre das Ende der ROC, die 1994 gegründet wurde, um das Überleben der vier Ensembles, die in der Nachwendezeit ihre institutionelle Heimat verloren hatten, zu sichern. Das Hauptargument von Steul: Schon 2012 müsste das Deutschlandradio als größter Gesellschafter aufgrund sinkender Einnahmen aus dem Rundfunkstaatsvertrag seine jährlichen Zuschüsse von 2,4 Millionen Euro an die ROC zurückfahren. „Wir haben das Problem nicht jetzt, sondern in wenigen Jahren“, so Steul. „Deshalb müssen wir jetzt handeln.“ Allerdings konnte er den Parlamentariern nicht deutlich machen, warum eine Unterbringung unter vier Dächern preiswerter wäre als der Verbleib unter einem Dach. ROC-Intendant Gernot Rehrl warnte davor, in 15 Jahren gewachsene Strukturen leichtfertig aufzugeben. Die ROC habe eine besonders schlanke Verwaltung, und Einnahmen, Auslastung und Zuschauerzahlen hätten sich in den letzten Jahren gesteigert. „Die ROC ist inzwischen mehr als die Summe ihrer Teile“, so Rehrl. Der Ausschuss will in seiner nächsten Sitzung weiterdiskutieren. Udo Badelt

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