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Entertainer, Sänger und Stimmungskanone Achim Mentzel.

© dpa

Ostdeutscher Unterhaltungskünstler: Achim Mentzel ist gestorben

Der ostdeutsche Unterhaltungskünstler Achim Mentzel ist im Alter von 69 Jahren gestorben.

Seine Lieder hießen „Gott sei Dank ist sie schlank“, „Hier fliegt heut die Kuh“, „Meine Lieblingsworte heißen Sahnetorte“ und „In Arsenal ist Damenwahl“. Am Montag ist der ostdeutsche Unterhaltungskünstler Achim Mentzel im Alter von 69 Jahren völlig überraschend in Cottbus gestorben. Das hat seine Frau Brigitte bestätigt. Zuvor hatte die „Bild“-Zeitung darüber berichtet. Zu Hause habe er sich plötzlich nicht wohlgefühlt. Sie habe den Notarzt gerufen, der ihren Mann noch reanimiert habe, sagte Mentzels Frau. Dann sei er per Rettungswagen ins Krankenhaus nach Cottbus gekommen, wo er gestorben sei. Mentzel war in vierter Ehe verheiratet. Er hatte acht Kinder.

Der gebürtige Ostberliner galt als Stimmungskanone und Vollblut-Entertainer. Die humorvolle Art von Achim Mentzel kam bei seinem Publikum gut an. Er spielte in verschiedenen Musikgruppen, überwiegend Schlager. 1973 kehrte der Zwei-Zentner-Mann von einem Auftritt in Westberlin nicht zurück. Nach wenigen Monaten zog es ihn jedoch wieder in die DDR. Danach spielte er zusammen mit Nina Hagen in Fritzens Dampferband und erzielte 1979 seine ersten Erfolge als Solist. Mentzel trat in Fernsehshows auf, im Osten wie im Westen. Ab 1989 moderierte er im Deutschen Fernsehfunk – dem Nachfolger des DDR-Fernsehens – die Sendung Achims Hitparade, gespielt wurde volkstümlicher Schlager. Nach der Wende setzte er die Sendung beim MDR fort, bis sie Ende 2006 eingestellt wurde.

"Achim Mentzel war Kult"

Sein Freund Oliver Kalkofe nannte den Unterhaltungskünstler auch mal „das zottelige Zonenmonster“. Kalkofe persiflierte in seiner Sendung „Kalkofes Mattscheibe“ regelmäßig Mentzel und die Interpreten in dessen Show. Allerdings war Mentzel der erste Künstler, der Kalkofes Kritik mit Humor nahm und sich mit ähnlichen Aktionen in seiner Show revanchierte. Daraus entwickelte sich eine Zusammenarbeit – und eine Freundschaft. Mentzel trat in diversen Sendungen von Kalkofes Mattscheibe auf und war seitdem mit Kalkofe auch privat befreundet.

Brandenburgs Ministerpräsident Dietmar Woidke (SPD) hat sich betroffen gezeigt über Mentzels Tod. „Achim Mentzel war Kult. Mit seinen Fernsehshows und Bühnenauftritten schenkte er vielen Menschen über Jahre fröhliche Stunden. Er war auch ein Entertainer, der über sich selbst lachen konnte. Das ist durchaus nicht selbstverständlich“, sagte Woidke am Montagabend in Potsdam. Selbst Rainald Grebe erwähnte in seinem Brandenburgsong Mentzel, der in Schwedt singen soll, aber den Auftrittsort nicht findet – ein Autohaus. Kalkofe schrieb am Abend über den Kurznachrichtendienst Twitter: „Bin völlig fertig, weine und habe keine Worte. Mein Freund Achim ist im Gurkenhimmel. Danke für alles!“. (dpa)

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