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Kilometerlanger Stau auf der A12 Richtung Frankfurt (Oder).

© dpa

Stillstand auf Autobahnen: Osterverkehr beginnt mit Mega-Stau in Brandenburg

Die Autoklubs hatten vor Staus am langen Osterwochenende gewarnt. In Brandenburg wurde der Alptraum schon am Gründonnerstag wahr: 50 Kilometer Stau in Richtung Polen nach etlichen Unfällen.

Mit einem Mega-Stau bei Frankfurt an der Oder hat der Osterreiseverkehr auf deutschen Straßen begonnen. Am Donnerstagnachmittag stauten sich die Fahrzeuge auf der Autobahn 12 vor der polnischen Grenze auf einer Länge von fast 50 Kilometern.

Nach einem Unfall mit drei Lastwagen war die A12 zunächst fast zwölf Stunden lang gesperrt worden. Auch nachdem die Polizei die Strecke wieder freigab, wuchs der Stau. Auf der Überholspur habe es immer wieder Unfälle mit Blechschäden gegeben, teilte die Polizei mit. Außerdem nehme das Verkehrsaufkommen kurz vor Ostern zu, dazu komme eine Baustelle kurz hinter der Grenze in Polen.

Im Norden Deutschlands kamen Osterurlauber auf vielen Straßen und Autobahnen ebenfalls nur langsam voran. Probleme gab es in beiden Richtungen vor dem Hamburger Elbtunnel. In Richtung Norden gab es wegen eines Verkehrsunfalls vier Kilometer "stop and go". Nach Süden ging es seit Mittag auf sechs bis acht Kilometern nur stockend voran.

Etwas mehr Geduld brauchten die Autofahrer auf der Autobahn A 24 Richtung Berlin. Von Hamburg Kreuz-Ost bis zur Grenze Mecklenburg-Vorpommern ging es nur im Schritttempo weiter, teilte der Lagedienst Schleswig Holstein mit. Der ADAC rechnet auch in den nächsten Tagen mit lebhaftem Verkehr. Zu erheblichen Einschränkungen könne es wegen der Rückreise noch einmal am Ostermontag kommen.

Auf der A12 hatte der Stau mit 30 Kilometern Länge begonnen, dann weitete sich das Chaos aus. Gegen 1.30 Uhr war der Fahrer eines Lastwagens vermutlich aus Unachtsamkeit zwischen der Grenze und Frankfurt (Oder) ungebremst auf einen vor ihm fahrenden Laster geprallt. Weil der Zusammenstoß so stark war, wurde der Laster auf einen dritten Lastwagen geschoben.

Es dauerte fast vier Stunden, bis der in seinem Führerhaus eingeklemmte Fahrer des ersten Lastwagens befreit und in ein Krankenhaus gebracht werden konnte. Er sei bei dem Unfall aber nicht lebensgefährlich verletzt worden, sagte ein Polizeisprecher. Auf der Fahrbahn verteilte sich Wachs, weil der Unfall-Laster Kerzen geladen hatte. Die anderen beiden Lastwagen hatten Traktoren dabei - auch diese Fracht verrutschte. Eine Spezialfirma musste helfen.

Die Autobahn war erst gegen 13 Uhr in beiden Richtungen wieder frei. Der Stau war zwischenzeitlich 30 Kilometer lang. Weil die Fahrbahn noch voller Wachs war, durften Autos und Lastwagen zunächst nur mit Tempo 40 an der Unfallstelle vorbeifahren.

Nachdem die Sperrung aufgehoben worden war und sich die Kolonne an Fahrzeugen langsam wieder in Bewegung gesetzt hatte, kam es auf der Überholspur immer wieder zu Unfällen, wie das Lagezentrum in Frankfurt (Oder) mitteilte. Es sei bei Blechschäden geblieben. Zudem habe am Nachmittag der Osterreiseverkehr stark zugenommen, hinzu komme eine Baustelle kurz hinter der Grenze auf polnischem Gebiet.

Staugefahr in Berlin

In Berlin warnte die Verkehrsinformationszentrale vor Staus insbesondere auf dem Tempelhofer und Mariendorfer Damm, auf der Potsdamer Chaussee in Zehlendorf, auf der Prenzlauer Promenade, der Berliner Allee/Malchower Chaussee sowie auf der Landsberger und Frankfurter Allee. ADAC-Sprecher Hans-Jürgen Fischer riet, gleich nach Sonnenaufgang aufzubrechen. Und diejenigen, für die dieser Tipp zu spät kommt, sollten erst nach 18 Uhr starten, um dem erwarteten großen Stau zu entkommen.

Weil die Wettervorhersage viel Sonnenschein verheißt, werde es auch Freitag, Sonnabend und Sonntag viel Verkehr durch Ausflügler geben, ist Fischer überzeugt. Staugefahr bestehe vor allem am Karfreitagvormittag; der Berliner Ring könne durchaus zu „Brandenburgs größtem Parkplatz“ werden. Ostermontag rechnet der ADAC-Experte beim Rückreiseverkehr mit dem größten Ansturm zwischen 16 Uhr und 20 Uhr.

Baustellen bremsen auch den Zugverkehr aus

Auf der Avus ist die Baustelle an der Spanischen Allee, wie berichtet, aufgehoben. Engpässe kann es auf der Stadtautobahn aber am Dreieck Charlottenburg geben, wo die Bauarbeiten weitergehen. Eine neue Baustelle gibt es an der Buckower Chaussee, wo am S-Bahnhof Buckower Chaussee der Bahnübergang erneuert wird. Bis 26. April ist der Übergang für Autos gesperrt. S-Bahn-Fahrgäste müssen zwischen Marienfelde und Lichtenrade mit Bussen weiterfahren; der S-Bahnhof Schichauweg ist gesperrt.

Bauarbeiten für eine neue Autobahnbrücke führen auch zwischen Karow und Bernau zu Streckensperrungen. Vom 21. bis 25. April ist der Fern- und Regionalverkehr unterbrochen. Die Züge werden umgeleitet; die aus Norden kommenden enden in Bernau.

Auf den Flughäfen rechnet man ebenfalls mit mehr Passagieren und rät, rechtzeitig aufzubrechen.

Wer radeln will und sich ein Gefährt bei der Bahn leihen möchte, muss sich noch etwas gedulden. Der Verleihservice beginnt erst am 20. Mai. Derzeit werden die ersten Stationen aufgebaut. In Zukunft können die Räder nur noch an festgelegten Orten abgeholt und zurückgegeben werden; bisher konnte man sie innerhalb des S-Bahn-Rings beliebig mieten oder abstellen. Die ersten rund 50 Stationen wird es in Mitte, Kreuzberg und Prenzlauer Berg geben; 1650 Räder stehen dann bereit. (mit dpa)

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