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Die Bedeutung des ITDZ als zentraler IT-Dienstleister des Landes Berlin dürfte künftig noch wachsen.

© imago/Stefan Zeitz

Exklusiv

Pläne des Senats werden aktuell diskutiert: IT-Dienstleistungszentrum Berlin soll künftig Dreierspitze haben

Die Digitalisierung der Verwaltung ist eine der größten Aufgaben der Berliner Regierung. Den zentralen Dienstleister, das ITDZ, will der Senat nun neu aufstellen.

Das IT-Dienstleistungszentrum Berlin (ITDZ) steht vor einer Reform seiner Vorstandstruktur. Wie der Tagesspiegel aus Parlamentskreisen erfuhr, soll der zentrale Dienstleister des Landes für die Digitalisierung von Senatsverwaltungen und Bezirken künftig von drei und nicht mehr, wie bislang üblich, von nur einem Vorstand geleitet werden.

Entsprechende Pläne der Koalition würden derzeit diskutiert, hieß es am Montag am Rande einer Sitzung des Unterausschusses für Verwaltungsmodernisierung und -digitalisierung sowie Bezirke und Personal übereinstimmend.

Chief Digital Officer Ralf Kleindiek, als Staatssekretär für die Digitalisierung und Modernisierung der Verwaltung zuständig, erklärte anlässlich der Beschäftigung des Ausschusses mit dem ITDZ, dass dessen Leitung „reformiert werden könnte“. Dazu gebe es „im Moment Diskussionen innerhalb des Senats“, sagte Kleindiek weiter.

Tagesspiegel-Informationen zufolge sind die Überlegungen längst deutlich konkreter. Noch in diesem, spätestens aber Anfang des kommenden Jahres soll das 2004 gefasste ITDZ-Gesetz so geändert werden, dass künftig drei und nicht nur ein Vorstand plus Stellvertretung die Geschäfte führt. Konkret ist von einer Struktur ähnlich zu jener der Berliner Verkehrsbetriebe oder anderer landeseigener Betriebe die Rede.

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Verschiedene Vorstände könnten für einzelne Bereiche wie den Betrieb oder die Finanzen zuständig sein, hieß es am Montag in Bezug auf die aktuell noch laufende Debatte. „Sinnvoll“ sei die Neuaufstellung „angesichts des notwendigen Wachstums des ITDZ“, hieß es weiter. Wie genau der künftige Zuschnitt in der Vorstandsstruktur aussehen soll, sei Gegenstand der Debatte.

Ob Marc Böttcher, der den Posten des ITDZ-Vorstands 2020 von Vorgängerin Ines Fiedler übernommen hatte und mit einem Grundgehalt von 165.000 Euro im Jahr vergütet wird, in den Überlegungen eine Rolle spielt, ist unklar. Im Ausschuss ließ sich sich Böttcher am Montag durch seine Stellvertreterin Anne Lolas vertreten, „krankheitsbedingt“, wie die Pressestelle des ITDZ erklärte.

Marc Böttcher (rechts) gemeinsam mit Berlins Regierender Bürgermeisterin Franziska Giffey und Ralf Kleindiek im ITDZ.

© IMAGO/Emmanuele Contini

Kleindiek, der in der vergangenen Woche einen Senatsbeschluss zur Zentralisierung von 15.000 Behördenrechnern bis 2026 herbeigeführt und in diesem Zusammenhang die Bedeutung des ITDZ betont hatte, bezeichnete die Leistungsfähigkeit der Behörde am Montag als „eines der wesentlichen Themen insgesamt bei der Digitalisierung der Berliner Verwaltung“.

Er erklärte, das vor allem in den Bezirken mit viel Skepsis betrachtete ITDZ in den Bereichen Leistungsfähigkeit, Kundenorientierung und Modernität verbessern zu wollen. Um das zu erreichen, gebe es aktuell Überlegungen, die Bindung des ITDZ an den Tarifvertrag des Landes aufzulösen, um dringend benötigten Fachkräfte zu gewinnen, erklärte Kleindiek weiter.

Aktuell sind viele Stellen unbesetzt, weil das ITDZ durch die Tarifbindung nicht konkurrenzfähig ist und Zulagen die Differenz zur freien Wirtschaft nicht auffangen können. Im April hatte Kleindiek angekündigt, bis zu 800 zusätzliche Mitarbeiter einstellen zu wollen.

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