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Rettungswagen der Berliner Feuerwehr. (Symbolbild)

© imago/Seeliger

Polizei ermittelt in vier Fällen: Mehrere Verletzte bei Unfällen und Angriffen mit Autos in Berlin

Zwei Radfahrerinnen werden schwer verletzt und mehrere Passanten von Autofahrern mutwillig gefährdet. In einem Fall sucht die Polizei dringend Zeugen.

Bei vier schweren Verkehrsunfällen sowie Angriffen mit Autos sind in Berlin am Dienstag mehrere Menschen zum Teil sehr schwer verletzt worden.

Den ersten Fall meldete die Polizei aus der Glogauer Straße in Kreuzberg. Dort habe ein Zeuge Dienstagfrüh gegen 4.45 Uhr eine 32-Jährige gefunden, die auf der Fahrbahn lag.

Angesichts der Schäden an ihrem Fahrrad und am Unfallort gesicherter Spuren ist laut Polizei davon auszugehen, dass die Frau von einem Fahrzeug gerammt wurde und daraufhin zunächst gegen ein geparktes Auto und dann zu Boden stürzte.

Der oder die Unbekannte sei anschließend mit dem Fahrzeug vom Unfallort geflüchtet. Die Frau wurde mit Rumpfverletzungen in ein Krankenhaus gebracht, wo sie stationär behandelt wird.

Der Verkehrsermittlungsdienst der Polizeidirektion 5 bittet mögliche Zeugen, die den Unfall in Höhe Glogauer Straße 19a beobachtet haben oder Angaben zu dem flüchtenden Fahrzeug und der Person am Steuer machen können, sich zu melden - entweder persönlich in der Wedekindstraße 10 oder telefonisch unter (030) 4664 572 800 oder bei jeder anderen Polizeidienststelle.

Radfahrerin bei Abbiegeunfall von Lkw überrollt

Ein weiterer schwerer Unfall geschah am Dienstag gegen 14 Uhr in Mariendorf. Dort rammte laut Polizei der 61-jährige Fahrer eines Lastwagens beim Rechtsabbiegen von der Großbeeren- in die Friedenstraße eine 25-jährige Radfahrerin, die neben ihm bei gleichzeitigem Grün geradeaus fuhr. Die Frau stürzte durch den Zusammenstoß auf den Boden und wurde von dem Sattelzug überrollt. Sie sei mit schweren Verletzungen zur intensivmedizinischen Behandlung ins Krankenhaus gebracht worden.

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Die Unfallkreuzung lädt Kraftfahrzeuge wegen ihrer stumpfwinkligen Kurve mehr als andere zu schnellem Rechtsabbiegen ein. Für Lastwagen gilt zwar seit April 2020 die Vorschrift, innerorts nur im Schritttempo abzubiegen, jedoch kann das bei Verstößen vorgesehene Bußgeld von 70 Euro wegen einer juristischen Schlamperei des Bundesverkehrsministeriums noch immer nicht erhoben werden. Seit Beginn dieses Jahres wurden in Berlin bereits drei Radfahrerinnen von rechts abbiegenden Lastwagen getötet.

Riskante Fahrmanöver in Tiergarten

Ebenfalls am Dienstagmittag gefährdete ein 60-jähriger Autofahrer in Tiergarten mehrere Passanten und andere Autofahrer durch riskante Fahrmanöver. Nach bisherigem Erkenntnisstand sei der Mann mit einem gemieteten VW T-Roc gegen 12.15 Uhr vom Reichpietschufer in die Stauffenbergstraße eingebogen, wo er heftig beschleunigte, in einer Einfahrt der Gedenkstätte Deutscher Widerstand wendete und dabei offenbar mehrere Passanten ignorierte, die nur durch Wegspringen Zusammenstöße vermeiden konnten.

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Danach habe der Mann in der Liefereinfahrt eines Hotels erneut gewendet, ruppig in Richtung Tiergartenstraße beschleunigt und sei dann auf Höhe der Sigismundstraße mit hoher Geschwindigkeit in den Gegenverkehr gefahren. Ein ihm entgegenkommender Pkw der Bundeswehr, in dem zwei Feldjäger saßen, musste ihm ausweichen.

Polizei stoppt den Raser

Gegen 12.30 Uhr entdeckten Polizeieinsatzkräfte am Bundeskanzleramt in der Heinrich-Von-Gagern-Straße / Ecke Paul-Löbe-Allee den Raser, als er auf dem Fahrradschutzstreifen hielt. Als die Beamten ihn kontrollieren wollten, sei der Mann mit quietschenden Reifen davongefahren.

Nach einem weiteren rasanten Wendemanöver in der Konrad-Adenauer-Straße konnte er hinter der Einmündung der Annemarie-Renger-Straße in die Paul-Löbe-Allee durch zwei Einsatzwagen der Polizei am Weiterfahren gehindert werden.

Der Führerschein des Mannes und seine Fahrzeugschlüssel seien beschlagnahmt und sichergestellt worden. Die Polizei ermittelt wegen gefährlichen Eingriffs in den Straßenverkehr.

Mann fährt mit Auto auf Menschen zu - ein Verletzter

Fast zur selben Zeit fuhr am Dienstagmittag in Baumschulenweg ein Mann mit seinem Auto auf zwei Männer und eine Frau zu und verletzte dabei einen Mann.

Nach bisherigen Erkenntnissen und Zeugenaussagen soll sich der 53-Jährige gegen 12.30 Uhr in der Sonnenallee / Ecke Baumschulenweg mit einer 51-jährigen Bekannten gestritten haben. Als er mit seinem Auto wegfahren wollte, soll die Frau versucht haben, ihn davon abzuhalten, da er auf sie psychisch labil gewirkt haben soll.

Eine auf den Streit aufmerksam gewordene 30-Jährige, die der 51-Jährigen ihre Hilfe angeboten hatte, soll daraufhin laut Polizei von dem 53-Jährigen bedroht worden sein. Auch zwei Fußgänger im Alter von 16 und 20 Jahren bemerkten die Situation und wollten schlichten, woraufhin alle drei Helfenden von dem Tatverdächtigen bedroht worden sein sollen.

53-Jähriger vorläufig festgenommen und ins Krankenhaus gebracht

Anschließend soll der Mann in seinen VW eingestiegen sein, den Motor gestartet haben und mit quietschenden Reifen auf die 30-Jährige und den 16-Jährigen zugefahren sein. Beide konnten sich durch einen Sprung zur Seite retten.

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Der Autofahrer soll nun wenige Meter zurückgesetzt, auf den 20-Jährigen wieder mit quietschenden Reifen zugefahren sein und ihn mit dem VW am linken Bein verletzt haben. Die Bekannte des Tatverdächtigen hielt daraufhin einen auf der Sonnenallee fahrenden Bus an und bat den Fahrer um Hilfe. Der VW rollte noch gegen den Bus und blieb schließlich stehen.

Polizeibeamte nahmen den 53-Jährigen vorläufig fest; Rettungskräfte der Feuerwehr brachten ihn aufgrund seines psychischen Gesundheitszustandes in ein Krankenhaus, wo er stationär aufgenommen wurde.

Der angefahrene 20-Jährige wollte laut Polizei selbstständig einen Arzt aufsuchen. Die Polizei beschlagnahmte Führerschein und Fahrzeugschlüssel. Sie ermittelt gegen den VW-Fahrer wegen gefährlichen Eingriffs in den Straßenverkehr, gefährlicher Körperverletzung, Bedrohung und Beleidigung.

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