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Richtig gut die Wurst. Weniger positiv waren die Reaktionen auf die Entscheidung des Polizeiführers, in der Alten Försterei eine Israel-Flagge abnehmen zu lassen.

© Lukas Schulze/dpa

Abgehängte Israel-Flagge beim 1. FC Union Berlin: Polizeipräsident Klaus Kandt entschuldigt sich

Bei einem Spiel des 1. FC Union gegen den FC Ingolstadt am Sonntag in Köpenick entschied sich der Polizeiführer vor Ort, eine Israel-Fahne abnehmen zu lassen. Inzwischen hat sich Polizeipräsident Klaus Kandt dafür entschuldigt.

Der Polizeiführer sah sich vor Ort veranlasst, beim Spiel des 1. FC Union gegen den FC Ingolstadt am Sonntag eine Israel-Fahne abnehmen zu lassen, die Ingolstadt-Fans für den Spieler Almog Cohen dabei hatten. Dieser twitterte nach dem Spiel über den Vorfall. Der Tweet sorgte für so viel Aufregung, dass sich Polizeipräsident Klaus Kandt am Montag über Twitter dazu äußerte: „Aufforderung Einrollen der Israel-Flagge gestern bei #FCUFCI war Fehlentscheidung. Ich bitte die Betroffenen um Entschuldigung."

In einer darauf folgenden Pressemitteilung hieß es zudem, der Polizeiführer habe die Flagge für ein "politisches Statement" gehalten, "das er bei einer Sportveranstaltung untersagen wollte. Diese Entscheidung war falsch."

Polizeipräsident Klaus Kandt entschuldigte sich am Montag. Das Abnehmen der Flagge sei eine "Fehlentscheidung" gewesen.

© dpa

"Ungeheuerlich und willkürlich"

Auch Bundestags-Mitglied Volker Beck (Grüne) äußerte sich zu dem Vorfall: "Ich finde es ungeheuerlich und willkürlich, wenn die Polizei das Zeigen der Israel-Fahne in Fußballstadien oder auf Anti-Nazi-Demos untersagt oder gar den Demonstranten aus der Hand reißt. Ich erwarte von Innensenator Henkel dazu eine klare Ansage an seine Polizisten." Beck stellte dazu am Montag eine schriftliche Anfrage im Bundestag: "teilt die Bundesregierung die Ansicht, dass eine Fahne des Staates Israel eine Provokation darstellt, weshalb sie in manchen Situation nicht gezeigt werden dürfe?"

Innensenator Frank Henkel hatte ebenfalls gesagt, dass er die Entscheidung des Polizeiführers für einen Fehler halte. Der Vorgang müsse jetzt ausgewertet werden. Henkel befindet sich derzeit auf Israel-Besuch und besuchte dort am Montag die Holocaust-Gedenkstätte Yad Vashem.

Almog Cohen schlägt versöhnliche Töne an

Der Vorfall erinnert an einen Streit um eine Israel-Flagge, die von Bewohnern des Dachgeschosses an der Fassade eines Mietshauses in der Prenzlauer Allee aufgehängt wurde. Die Hausverwaltung forderte damals auf Wunsch der anderen Hausbewohner die Mieter dazu auf, die Flagge abzuhängen.

Der israelische Spieler Almog Cohen, dessen Fans am Sonntag die Flagge mitgebracht hatten, fügte auf Twitter in einem zweiten Tweet auf Hebräisch hinzu: "Trotzdem solltet ihr wissen, dass es überall sonst Israel-Flaggen gibt und ich bevorzuge es, mir die gute Mehrheit anzuschauen."

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