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Bahnhof Grunewald in Berlin: Obdachloser brüllt Naziparolen

Am Mittwochnachmittag hat ein volltrunkener Obdachloser am Bahnhof Grunewald Naziparolen gegrölt und den Hitlergruß gezeigt. Kurz darauf wurde am Gleis 17 der Opfer des Holocausts gedacht.

Der 66-Jährige hatte 2,75 Promille Alkohol im Atem, als er in der Fußgängerunterführung am Bahnhof Grunewald von Bundespolizisten festgenommen wurde. Der Mann hatte sich gegen 15.20 Uhr in der Unterführung platziert, wiederholt den Hitlergruß gezeigt und dazu "Heil Hitler!" gerufen, als Fahrgäste an ihm vorbeiliefen. Als Sicherheitsmitarbeiter der Bahn dazukamen, wurden auch sie angebrüllt. Schließlich wurde der 66-Jährige von Bundespolizisten festgenommen.

Nach Angaben eines Sprechers ist der Mann einschlägig bekannt; er war schon zuvor mit verfassungsfeindlichen Parolen auffällig geworden. Der Polizeiliche Staatsschutz ermittelt wegen des Verwendens von Kennzeichen verfassungswidriger Kennzeichen.

Kurz nachdem der Mann festgenommen wurde, begann am Gleis 17 des Bahnhofs Grunewald eine Gedenkveranstaltung der israelischen Botschaft. Vom Gleis 17 des Bahnhofs Grunewald deportierten die Nationalsozialisten ab dem Herbst 1941 mehr als 50.000 deutsche Juden in Konzentrationslager, heute ist es ein Mahnmal zum Gedenken an die Deportationen. Auch der israelische Botschafter, Holocaustüberlebende und deren Angehörige nahmen an der Veranstaltung teil. Am heutigen Donnerstag erinnern Juden in aller Welt an den Holocaust.

"Wir prüfen, ob die Tat des 66-Jährigen im Zusammenhang mit der Veranstaltung steht", sagte ein Polizeisprecher.

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