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Eine Funkstreife im Einsatz.

© dpa

Berlin-Wedding: Jugendlicher ballert mit Waffe vom Balkon

Der dritte Vorfall dieser Art binnen einer Woche: Nach mehreren Schüssen aus einem Wohnhaus hat die Polizei Montagabend in Wedding einen 15-Jährigen festgenommen. Dabei randalierte der Jugendliche und verletzte einen Polizisten.

Wieder Schüsse in der Öffentlichkeit: Ein Zeuge befand sich gegen 20.20 Uhr auf dem Gelände des Deutschen Herzzentrums an der Föhrer Straße und meldete unter dem Polizeinotruf 110, dass jemand aus einer Wohnung des gegenüberliegenden Hauses Schüsse auf die Mittelinsel abgab. Als die Beamten des Polizeiabschnitts 35 gemeinsam mit einer Diensthundführer-Streife eintrafen, konnten sie die Wohnung in der sechsten Etage ausmachen.

Erst nach mehrmaligem Klingeln und heftigem Klopfen öffnete ihnen ein Jugendlicher, der sofort zu schreien begann und die Polizisten beleidigte. Die Beamten versuchten, den 15-Jährigen zu beruhigen, was ihnen jedoch nicht gelang. Stattdessen griff der Junge einen Beamten an und versetzte ihm einen Fausthieb gegen den Kopf, sodass der Polizeikommissar zu Boden ging.

Seine Kollegen überwältigten nun den Angreifer und fesselten ihn. Trotzdem blieb der 15-Jährige sehr aggressiv, schrie weiter laut herum und setzte seine Beleidigungen fort.

Der Jugendliche wurde zu einer Gefangenensammelstelle gebracht und musste sich einer erkennungsdienstlichen Behandlung unterziehen. Im Anschluss wurde er seiner Mutter übergeben. Der Jugendliche, der bislang polizeilich nicht in Erscheinung getreten war, sieht nun Ermittlungsverfahren wegen versuchter gefährlicher Körperverletzung, Verstoßes gegen das Waffengesetz, Widerstands gegen Vollstreckungsbeamte, Körperverletzung und Beleidigung entgegen. Anzeichen auf Alkohol oder Drogenkonsum gab es laut Polizeipräsidium nicht.

Drei Softairwaffen beschlagnahmt

Den bisherigen Erkenntnissen zufolge sollen bei den Schüssen weder Gegenstände noch Personen getroffen worden sein. In der Wohnung beschlagnahmten die Beamten drei Softairwaffen sowie dazugehörige Munition. Softairwaffen können keine lebensgefährlichen Verletzungen verursachen. Sie verschießen mittels Federdruck, Gas oder Druckluft Rundkugeln aus verschiedenen Materialien, heißt es beim Internetlexikon Wikipedia. Allerdings sind die Waffen oft täuschend echt nachgebaute Replikate von echten Schusswaffen.

Der angegriffene Polizist erlitt bei der Attacke des Schützen eine Platzwunde am Auge, die ambulant in einer Klinik behandelt wurden. Nach der ärztlichen Untersuchung beendete er seinen Dienst. Erst am Tag zuvor hatte in Wedding ein Mann mit einer scharfen Waffe auf einen Spielplatz und eine gegenüberliegende Wohnung gefeuert. In der vergangenen Woche hatte außerdem ein 21-Jähriger in Reinickendorf mit einer Luftdruckpistole von seinem Balkon auf einen Sportplatz gezielt.

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