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Friedrichshain: 15 Festnahmen bei Gedenken an Silvio Meier

15 Festnahmen, zehn verletzte Polizisten und sechs beschädigte Autos: Das ist die Bilanz der Silvio-Meier-Demonstration in Friedrichshain. Die Anmelderin kritisiert die "massive Präsenz" der Polizei.

Bis zu 2000 Menschen nahmen nach Polizeiangaben an dem Marsch teil. Es flogen Böller, von Hausdächern leuchteten bengalische Fackeln und Raketen flogen in den nächtlichen Himmel. Entgegen den Absprachen mit der Polizei löste sich die Demo etwa einen Kilometer vor dem Ende plötzlich auf. Etwa 800 Teilnehmer suchten sofort die Konfrontation mit der Polizei, in der Niederbarnimstraße flogen kurzzeitig Flaschen und Steine auf Polizisten. Danach beruhigte sich die Lage rasch, auch in der Nacht gab es keine Vorkommnisse mehr. Die Anmelderin der Demonstration, die Linken-Abgeordnete Evrim Baba, verteidigte den Abbruch der Demo: „Das ist unser Recht und unsere Freiheit.“ Man habe nur reagiert auf die „massive Präsenz der Polizei und die Überwachung“. Die Demonstration selbst sei völlig friedlich gewesen.

Die Demonstration stand unter dem Motto „Linke Freiräume schaffen, gegen Nazis, Staat und Kapital“. Der 27-jährige Hausbesetzer Silvio Meier war am 21. November 1992 am U-Bahnhof Samariterstraße von Rechtsextremisten überfallen und erstochen worden. Evrim Baba betonte, dass die „Gefahr weiterhin von rechts ausgeht“. Ein breites Bündnis gegen Nazis sei notwendig. Die von Innensenator Körting geforderte Abgrenzung zu Linksextremisten lehnte sie ab. „Wir entscheiden, mit welchen Bündnispartnern wir demonstrieren.“

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