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In Berlin wurden fünf Wohnungen durchsucht.

© dapd

Nach Nazi-Angriffen in Kreuzberg: Wohnungsdurchsuchungen wegen rechtsextremer Gewalt

Polizisten durchsuchten am frühen Morgen Wohnungen von mutmaßlichen Rechtsextremisten in Lichtenberg, Neukölln, und Tempelhof. Am 14. Mai hatten Neonazis Gegendemonstranten am Mehringdamm angegriffen.

Nach einem Übergriff von Rechtsextremen bei einer Demonstration Mitte Mai in Berlin-Kreuzberg hat die Polizei am frühen Mittwochmorgen die Wohnungen von zwölf mutmaßlichen Tätern durchsucht. In Berlin gab es fünf Durchsuchungen, wie die Polizei mitteilte. Betroffen waren Wohnungen in den Stadtteilen Lichtenberg, Neukölln und Tempelhof. 60 Beamte waren im Einsatz. In Sachsen, Sachsen-Anhalt, Thüringen und Brandenburg gab es ebenfalls Wohnungsdurchsuchungen.

Den Tatverdächtigen wird gefährliche Körperverletzung und Widerstand gegen Vollstreckungsbeamte vorgeworfen. Sie sollen am 14. Mai am Rande einer rechtsextremen Demonstration eine Sitzblockade von linken Gegendemonstranten sowie Migranten am Mehringdamm angegriffen haben.

Der Aufzug der Neonazis, der unter der Überschrift „Wahrheit macht frei“ stand, war nach Protesten und Blockaden der Gegner vom Veranstalter vorzeitig abgebrochen worden. Versammelt hatten sich am U-Bahnhof Mehringdamm nach Polizeiangaben 110 Rechtsradikale und etwa 500 Gegendemonstranten.

Der Polizei wird vorgeworfen, bei den Übergriffen nicht konsequent eingeschritten zu sein. Die Behörde steht zudem in der Kritik, weil sich den Aufmarsch geheim gehalten hatte. Innensenator Ehrhart Körting (SPD) hatte die Übergriffe später als „Gewaltexzess“ verurteilt. (dapd)

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