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Rettungskräfte im Einsatz. (Symbolbild)

© Ralph Peters

Polizei sucht Zeugen: Bahnhof Grünau: Radler fährt Radlerin um

Der Bohnsdorfer Kreisel am Bahnhof Grünau ist ein Unfallschwerpunkt - und für Radfahrer die Hölle. Jetzt gab es einen schweren Unfall mit Fahrerflucht.

Die Polizei sucht Zeugen eines Unfalls am S-Bahnhof Grünau, bei dem am Montag eine 81 Jahre alte Frau schwer verletzt wurde. Die Seniorin kam nach bisherigen Ermittlungen gegen 7.45 Uhr mit ihrem Fahrrad aus Richtung Wassersportallee. Nachdem sie das Adlergestell überquert und die Unterführung der Bahn passiert hatte, kollidierte sie in der Richterstraße mit einem ihr entgegenkommenden, etwa 16 Jahre alten Radfahrer. Die Frau stürzte auf den Gehweg und musste mit einem gebrochenen Bein ins Krankenhaus gebracht werden, wo sie weiter stationär behandelt wird. Der unbekannte Jugendliche, der nicht gestürzt sein soll, setzte seine Fahrt fort, ohne sich um die Verletzte zu kümmern.

Der Bereich ist ein bekannter Unfallschwerpunkt

Der Bereich um den Bahnhof Grünau gehört zu den unfallträchtigsten im Bezirk Treptow-Köpenick. Auch deshalb soll der sogenannte Bohnsdorfer Kreisel - eine für Auswärtige kaum zu überblickende Kombination aus abwechselnd ein-, zwei- und dreispurigen Einbahnstraßen mit einem kurzen Abschnitt Zweirichtungsverkehr - in den nächsten Jahren komplett umgebaut werden. Die von Senat und Bezirk geplante Umstellung auf kompletten Zweirichtungsverkehr lehnen viele Anwohner und lokale Gewerbetreibende ab. In der Mitte des Kreisels befinden sich unter anderem die "Taut-Passage" mit einem Rewe-Markt sowie ein Kindergarten. Sie haben tausende Unterschriften dagegen gesammelt und kürzlich der Bezirksverordnetenversammlung übergeben.

Es gibt keinerlei Radverkehrsanlagen

Die meisten Radfahrer befahren den Bereich verbotenerweise auf dem Gehweg, um nicht im unübersichtlichen und schnellen Autoverkehr unter die Räder zu kommen. In einem Teilbereich ist Tempo 50 erlaubt, obwohl die reale Verkehrssituation dieses Tempo kaum zulässt. Es gibt im gesamten Bereich keinerlei Radverkehrsanlagen, und die vorhandenen Gehwege wären für die Anlage von Radwegen durchweg zu schmal. Insbesondere an der Unfallstelle weichen vor allem weniger routinierte Radfahrer stets auf den Gehweg aus. Der ist an den kurvigen Ausfahrten der Unterführung sehr schlecht einsehbar. Die Unfallstelle ist zusätzlich von Grün zugewuchert, sodass selbst für Fußgänger kaum Platz bleibt. Laut Polizei fuhren wohl auch die verunglückte Seniorin und der ihr entgegenkommende Jugendliche auf dem Gehweg.

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