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Ein Polizeiwagen im Treptower Park am vorvergangenen Sonnabend. Dort hatten am frühen Morgen Spaziergänger eine Leiche gefunden. Der Fall könnte bald aufgeklärt werden.

© Paul Zinken/dpa

Update

Tote im Treptower Park in Berlin: Ermittler vermuten Täter im europäischen Ausland

Die Tote vom Treptower Park ist identifiziert. Ebenso der Tatverdächtige, der ins europäische Ausland geflohen sein soll. Gegen einen zweiten Mann wird wegen Strafvereitelung ermittelt. Er ist frei.

Knapp zwei Wochen nach dem Fund einer getöteten Frau im Treptower Park hat die Mordkommission den Tatverdächtigen identifiziert, aber noch nicht festgenommen. Nach Angaben von Martin Steltner, dem Sprecher der Berliner Staatsanwaltschaft, ist der Beschuldigte aus Südamerika. Er befinde sich auf der Flucht und werde dringend verdächtigt, die Frau umgebracht zu haben. Am Freitag teilte Steltner mit, dass der Verdächtige 38 Jahre alt ist und sich vermutlich ins europäische Ausland abgesetzt habe. Der Justizsprecher wollte sich nicht dazu äußern, ob der Mann mit internationalem Haftbefehl gesucht werde.

Neben dem Tatverdächtigen befindet sich auch ein zweiter 38-Jähriger im Visier der Ermittler. Der Deutsche wurde vorübergehend festgenommen und verhört, ist aber wieder auf freiem Fuß. Fluchtgefahr besteht aus Sicht der Justiz nicht. Der Mann hält sich in Berlin auf. Er soll selbst nicht an der Tat beteiligt gewesen sein. Er soll aber geholfen haben, die Spuren der Tat - darunter offenbar auch Blutspuren - zu beseitigen.

Nach Tagesspiegel-Informationen wird momentan davon ausgegangen, dass die Tat im Kulturladen "Paradise" an der Sparrstraße in Wedding verübt worden ist. Der Laden war am Mittwoch von der Mordkommission durchsucht worden. Dabei wurden Spuren gesichert, die sowohl die Identifizierung des Opfers als auch des Tatverdächtigen ermöglichten. Seit Donnerstagabend gilt das Opfer als "höchstwahrscheinlich" identifiziert. Die Bestätigung durch Angehörige der Frau steht noch aus. Sie soll Mitte 30 gewesen sein und aus Skandinavien stammen.

Die Getötete war am 13. Juni am Treptower Park aus der Spree geborgen worden. Der Leichnam war in zwei Rollkoffern verpackt worden. Wie der Rollkoffer mit der Toten von Wedding in den Treptower Park kam, ist derzeit noch unklar. Die Staatsanwaltschaft äußerte sich nicht dazu. Wenige Tage nach dem Fund hatte die Polizei Schmuck- und Kleidungsstücke der Getöteten veröffentlicht und um die Hilfe der Bevölkerung gebeten. Rund 50 Hinweise waren bei der Polizei eingegangen. Offenbar war auch ein Tipp darunter, der die Ermittler in den Wedding führte.

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