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Wie dünn das Eis auf dem Müggelsee bereits ist, sieht man besonders in Ufernähe. Rund um die Stege ist das Wasser bereits offen. Die Rettungskräfte konnten den Mann, der im Eis eingebrochen war, nicht mehr retten.

© Andreas Meyer

Toter im Wasser: 71-Jähriger beim Eislaufen im See ertrunken

Trotz der fast frühlingshaften Temperaturen ist ein Mann heute früh in Müggelheim auf der Großen Krampe Schlittschuh gefahren. Die Eisdecke war viel zu dünn.

Die Taucher der Feuerwehr bargen den 71-jährigen Mann heute früh gegen 9 Uhr der Großen Krampe in Müggelheim, einem Gewässer an der südlichen Berliner Stadtgrenze. Als die Retter ihn aus dem Wasser holten, war der Mann bereits tot. Er hatte einen Hund dabei. Das Tier blieb unversehrt. Mit Hilfe des Chips, die dem Labrador Retriever implantiert ist, konnte die Identität des Rentners geklärt werden.

Nach ersten Erkenntnissen war der 71-Jährige gegen kurz vor acht Uhr auf dem Fahrrad zu einem Bootssteg in Höhe Gosener Damm gefahren. Von dort war er mit Eishockey-Schlittschuhen an den Füßen auf die sehr dünne Eisfläche des Gewässers gegangen. Mit dabei war auch "Tommy", ein Labrador Retriever: Der ausgebildete Blindenhund soll einer Organisation gehören, für die der Rentner als "Pate" das Tier in Obhut genommen hat. Rund 30 Meter vom Ufer entfernt brach der Schlittschuhläufer in das Eis ein. Ein Passant hörte noch die Hilfeschreie des Mannes und wählte sofort den Notruf. Die Feuerwehr schickte einen Rettungshubschrauber mit einem Notarzt an Bord sowie ein Großaufgebot an Rettern zur Unfallstelle. Auch die Wasserschutzpolizei rückte an. Doch der Mann war bereits unter die Eisdecke gerutscht und trieb im Wasser. Knapp eine Stunde dauerte die Suche nach dem Opfer. Die Rettungsversuche der Wasserschutzpolizei, die mit einem so genannten Rettungsschlitten anrückte, schlugen fehl. Gegen kurz nach 9 Uhr gelang es den Tauchern der Feuerwehr die Leiche des 71-Jährigen aus dem Wasser zu bergen.

Wie ein Ermittler sagte, habe der Schlittschuhläufer an der Einbruchstelle verzweifelt um sein Leben gekämpft.

Der Hund blieb unversehrt. Er wurde von Beamten der Wasserschutzpolizei in Sicherheit gebracht. Da der Mann keine Personalien dabei hatte, ermittelten die Beamten über den Chip, der dem Hund implantiert war, die Identität des Mannes. "Eine nicht leichte Aufgabe, denn der Hund gehörte dem Mann nicht, sondern einem Verein. Darüber ließ sich schließlich herausfinden, wer der Rentner ist", beschrieb ein Ermittler. Danach wurde die Ehefrau über den tödlichen Unfall ihres Mannes informiert.

Die Feuerwehr und Wasserschutzpolizei warnen nochmals eindringlich davor, die Eisflächen der Berliner Gewässer zu betreten. Es besteht Lebensgefahr.

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