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Verbrechen: Zahl der Einbrüche drastisch gestiegen

Im ersten Halbjahr 2008 ging die Kriminalität in Berlin insgesamt zwar leicht zurück, doch galt dieser Trend nicht für alle Arten von Delikten. Bei Einbrüchen in Häuser und Wohnungen etwa war eine Zunahme von über einem Drittel zu verzeichnen. Auch die Anzahl der Körperverletzungen stieg rapide an.

Sie brechen bevorzugt in Villen und Wohnanlagen in noblen Gegenden am Stadtrand ein, aber auch Wohnungen in sanierten Gründerzeithäusern der City wurden von ihnen vermehrt heimgesucht: Einbrecherbanden machen seit Jahresbeginn Schlagzeilen, die Zahl der Einbruchsdelikte in Berlin nahm nach dem gestern vorgestellten Trendbericht des Landeskriminalamtes (LKA) von Januar bis einschließlich Juni um 36 Prozent zu. Einen starken Anstieg verzeichnete die Polizei im selben Zeitraum auch bei Körperverletzungsdelikten in der Öffentlichkeit, bei fremdenfeindlich motivierten Gewalttaten sowie beim Gebrauch von gefälschten Zahlungskarten an Geldautomaten.

Gesamtzahl der gemeldeten Verbrechen geht zurück

Insgesamt zieht die Polizei aber dennoch eine positive Bilanz. Betrachtet man die Gesamtzahl aller Delikte, so gab es mit 244.000 Fälen rund 6000 Taten weniger als vor einem Jahr – ein Rückgang von drei Prozent. Beispielsweise ging die Zahl der Raubüberfälle und räuberischen Erpressungen um etwa 20 Prozent auf 3100 Straftaten zurück. Auch Kraftfahrzeuge wurden weniger gestohlen, 2448 Delikte wurden verfolgt, das sind sieben Prozent weniger als im Vorjahreszeitraum.

Die Zahl der Körperverletzungen im öffentlichen Raum nahm dagegen um 430 Taten auf 2800 Fälle zu – ein Plus von 18 Prozent. Fremdenfeindliche Gewalt wurde 39 mal registriert gegenüber 19 Fällen im Vorjahreszeitraum, damit haben sich diese Vergehen mehr als verdoppelt, was allerdings auch darauf zurückzuführen ist, dass solche Delikte inzwischen häufiger angezeigt werden. Und bei den Betrügereien an Geldautomaten steigerten sich die Taten von 397 auf 660 Fälle, ein Plus von 68 Prozent.

Rapider Anstieg bei Einbrüchen in Häuser und Wohnungen

Die hohe Zahl der Einbrüche von insgesamt 4500 gemeldeten Taten in den ersten sechs Monaten dieses Jahres will die Polizei nun durch eine „verstärkte Aufklärungsarbeit und umfangreiche operative Maßnahmen“ verringern. Erste Erfolge konnte sie schon vermelden. So wurden Mitte Juni beispielsweise Haftbefehle gegen fünf Männer erlassen, die als Bande mehr als 50 Einbrüche in Wohnhäuser und Tankstellen am Stadtrand und im Berliner Speckgürtel verübt haben sollen. Villen und Häuser in Zehlendorf waren bei ihnen genau so beliebt wie Anwesen in Königs Wusterhausen, oder Falkensee.Dabei erbeuteten die zumeist aus Osteuropa stammenden Täter laut Kripo Geld, Schmuck und Zigaretten im Gesamtwert von mehr als 300.000 Euro. Zumeist drückten sie an der hinteren Hauswand gelegene Fenster oder Terrassentüren auf, bohrten zuvor mit kleinen Metallbohrmaschinen Verriegelungen und Schlösser an oder schlugen Scheiben ein. Auf die Spur kam ihnen eine gemeinsame Ermittlungsgruppe der Landeskriminalämter von Berlin und Brandenburg.

Im Hinblick auf die Reisezeit hat die Polizei unter dem Motto „Sicher in die Ferien“ auch ihr Beratungsangebot verstärkt. Der Kripo-Beratungsladen ist per E-mail unter vorbeugung@polizei.berlin erreichbar. Telefon: 46640.

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