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Die Berliner Feuerwehr im nächtlichen Einsatz. (Symbolbild)

© Paul Zinken/dpa

Update

Dutzende ungeklärte Fälle: Brandserie hält Bevölkerung in Marzahn-Hellersdorf in Atem

In der Nacht zu Sonntag standen wieder mehrere Müllbehälter und Autos in Flammen. Die Polizei nahm einen 25-Jährigen fest. Dutzende Fälle sind jedoch ungeklärt.

Mehrere Brandserien halten die Bevölkerung in Marzahn-Hellersdorf in Atem. Der Schwerpunkt lag in Hellersdorf: Seit dem Sommer wurde dort mehr als 50 Mal Feuer gelegt. Nur einen kleinen Teil der Taten konnte die Polizei bislang aufklären. Die jüngsten Vorfälle gab es allerdings in Marzahn: In der Nacht zu Sonntag standen innerhalb einer halben Stunde eine Reihe von Müllbehälter und Autos in Flammen. Die Polizei geht dort ebenfalls von Brandstiftung aus.

Für diese letzte Serie hat sie auch schon einen Verdächtigen: In der Nähe der Brandorte nahmen Beamte noch in der Nacht einen 25-Jährigen fest. Ob er auch für andere Brandstiftungen verantwortlich sei, müssten die Ermittlungen erst noch zeigen, sagte eine Polizeisprecherin am Sonntagnachmittag.

In Marzahn brannte es am späten Samstagabend zunächst in der Allee der Kosmonauten: Passanten bemerkten gegen 23.10 Uhr mehrere brennende Mülltonnen und einen brennenden Mercedes und alarmierten daraufhin die Feuerwehr, die die Brände löschte. Wenige Minuten später, gegen 23.15 Uhr fanden Polizeibeamte in der Marzahner Chaussee weitere brennende Mülltonnen vor. Das Feuer hatte bereits auf einen Sperrmüllcontainer sowie einen Rollcontainer übergegriffen. Die Feuerwehr löschte auch hier.

Wie die Polizei weiter berichtet, brannte es außerdem gegen 23.35 Uhr vor einem Wohnhaus in der Beilsteiner Straße. Zwei Autos sowie ein dazwischen stehender Müllcontainer standen in Flammen. Das Feuer griff auch auf das Rolltor eines daneben befindlichen Lagergebäudes über. Die Feuerwehr konnte alles schnell löschen. Personen kamen nicht zu Schaden.

Nur elf Taten in Hellersdorf aufgeklärt

"Aufgrund der örtlichen und zeitlichen Nähe wird von einem Zusammenhang ausgegangen", teilte die Polizei am Sonntagmorgen zu den Marzahner Fällen mit. Die Ermittlungen dauern an. Dass dafür ein Brandkommissariat zuständig ist und nicht der Staatsschutz, deutet darauf hin, dass die Polizei nicht von einem politischen Hintergrund ausgeht.

In Hellersdorf zählte die Polizei zwischen Anfang Juli und Ende Oktober 53 Brandstiftungen, wie sie auf Tagesspiegel-Anfrage mitteilte. Überwiegend wurden Mülltonnen angesteckt, acht Mal aber auch Autos. Nur elf Taten konnte die Polizei aufklären. Sechs Mal brannte es in diesem Zeitraum in Häusern. Anfang November standen zum zweiten Mal binnen weniger Tage Kellerverschläge in der Alten Hellersdorfer Straße in Flammen, durch den Rauch wurde auch ein Säugling verletzt.

Zu möglichen Zusammenhängen zwischen verschiedenen Taten will sich die Polizei aus ermittlungstaktischen Gründen nicht äußern. Sie empfiehlt allerdings den Bewohnern von Mietshäusern, die Eingangstüren richtig zu verschließen. Zudem sollten sie Gegenstände, etwa Schuhe oder Kinderwagen, aus den Treppenhäusern entfernen Eigentümer sollten Rauchmelder installieren.

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