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Noch gibt es keinen Grund zum Jubeln, doch offenbar kann die Polizei den Trend der immens vielen Wohnungseinbrüche in Berlin stoppen. Das lassen zumindest die Zahlen der ersten neun Monate dieses Jahres vermuten.

© dpa

Vorläufiger Trend: Zahl der Wohnungseinbrüche sinkt in Berlin

Noch gibt es keinen Grund zum Jubeln, doch offenbar kann die Polizei den Trend der immens vielen Wohnungseinbrüche in Berlin stoppen. Das lassen zumindest die Zahlen der ersten neun Monate dieses Jahres vermuten.

Deutlich zurück gegangen sei die Anzahl der Wohnungseinbrüche im laufenden Jahr, ließen Innensenator Frank Henkel (CDU) und Polizeipräsident Klaus Kandt am Donnerstag mitteilen. In den ersten neun Monaten von Januar bis September sank demnach die Zahl der Taten um 717 Fälle auf 6.064 Einbrüche. Das entspricht einer Abnahme um 10,6 Prozent.

Doch anders sieht es immer noch bei den Einbrüchen in Einfamilienhäusern aus. Hier gab es eine Zunahme von 43 Fällen auf 1572 Taten (+2,8 Prozent). Insgesamt ergab sich aber ein Rückgang in Sachen Wohnraumeinbruch um 8,1 Prozent.

Die Berliner Polizei führt diesen Rückwärtstrend auf ihre Anstrengungen zurück. Denn nach der Vorstellung der Polizeilichen Kriminalstatistik 2012 in diesem Frühjahr war der Aufschrei groß: Dramatische Zahlen kamen dort zum Vorschein. So wurden für das gesamte Jahr 2012, also von Januar bis Dezember, 12.291 Fälle von Wohnraumreinbrüchen registriert. Das waren fast zwölf Prozent mehr als zuvor. Anders ausgedrückt: 1000 Einbrüche pro Monat. Nur im Jahr 2011 hatte es einen noch drastischeren Anstieg gegeben mit 26,3 Prozent. Um die Misere in den Griff zu bekommen und wirkungsvoll zu bekämpfen hatte die Polizei angekündigt, die Prävention zu intensivieren, mehr Beratungen anzubieten und eine Koordinierungsstelle einzurichten, die gezielt Fahnder losschickt, um Einbrecher zu schnappen.

Konzept der Berliner Polizei wirkt offenbar

Das Konzept hat offenbar Wirkung gezeigt: 140 Tatverdächtige wurden in den ersten neun Monaten dieses Jahres festgenommen. Die Aufklärungsquote sei damit von 2,9 auf 6,1 Prozent gestiegen. Innensenator Frank Henkel sagte: „Wir haben einen klaren Schwerpunkt auf die Bekämpfung von Einbrüchen gelegt und den Fahndungsdruck deutlich erhöht. Das zahlt sich allmählich aus. Gerade nach Einbrüchen fühlen sich Menschen besonders schutzlos, weil ihr intimster Rückzugsraum verletzt wurde. Deshalb sind die gesunkene Fallzahl und die gestiegene Aufklärungsquote eine gute Nachricht. Die Polizei hat sehr viel Kraft investiert."

Die neu gegründeten Fahndungseinheiten würden ihre "volle Wirkung" erst noch entfalten, glaubt Henkel. Er betonte, dass die verbesserten Zahlen noch "kein Grund zum Jubeln" seien, es zeige sich aber, "dass wir dort, wo wir Schwerpunkte setzen, auch erfolgreich sind." Er hoffe, dass künftig noch mehr Menschen Gebrauch von der polizeilichen Einbruchsberatung machen, die nun wieder kostenlos angeboten wird.

Bürgerhinweise von großer Bedeutung für die Polizei

Polizeipräsident Klaus Kandt teilte mit, dass insbesondere Bürgerhinweise zu Festnahmen von Tatverdächtigen in den vergangenen zwei Jahren geführt hätten. "Daher bitte ich die Bevölkerung: Rufen Sie den Notruf ‚110’ wenn Sie etwas Verdächtiges beobachten“, appellierte er an die Berliner.

Nach den besorgniserregenden Zahlen der Vorjahre hatte die Polizei den Wohnungseinbruch zum Schwerpunkt erklärt.

Am kommenden Sonntag, den 27. Oktober, bietet die Polizei im Präsidium am Platz der Luftbrücke in Tempelhof von 11 bis 18 Uhr eine große, kostenfreie Sonderberatung zu dem Thema an. Neben Polizisten zeigen und erklären Mitarbeiter der Innung für Metall- und Kunststoffverarbeitung und mehrerer Fachbetriebe die Möglichkeiten der Sicherungstechnik.

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