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Berlin: Rechter Höhenflug im Problemkiez Wedding: 10, 3 Prozent für Reps

Die Weddinger Ecke Koloniestraße und Soldiner Straße ist immer für schlechte Schlagzeilen gut. Auch bei dieser Wahl.

Die Weddinger Ecke Koloniestraße und Soldiner Straße ist immer für schlechte Schlagzeilen gut. Auch bei dieser Wahl. Im Stimmbezirk 85 erreichten die Reps 10, 3 Prozent der Stimmen, berlinweit das einzige Wahllokal mit einem zweistelligen Ergebnis. Im Vergleich zur Abgeordnetenhauswahl 1995 mit 6, 6 Prozent legten die Reps um 3, 7 Prozentpunkte hinzu. Seit Jahren werden diese beiden Straßen als Synonyme genommen für Elendsquartier. Arbeitslosigkeit, Kriminalität und Ausländeranteil haben dort immense Dimensionen angenommen. Im vergangenen Jahr hatte sich eine "Innenstadtkonferenz" der sozialen Schieflage des Karrees angenommen. Damals hatte Bezirksbürgermeister Nisblé den Ausländeranteil von 52 Prozent beklagt - vor allem Türken, Araber und Bosnier. Seit Jahren ziehen Deutsche weg; die Verbliebenen trauen sich vielfach nicht mehr abends alleine auf die Straße.

Mit dem guten Ergebnis der Reps geht ein sehr niedriger Wert der CDU - 35, 5 Prozent - einher. Die SPD hat ebenfalls schlechter als im Weddinger Durchschnitt abgeschnitten. Die Grünen kamen in diesem Wahllokal auf 11, 4 Prozent, die PDS auf 6, 6 Prozent. Die NPD bekam dort ganze drei Stimmen.

Auffällig ist der Stimmbezirk in jeder Hinsicht: Die Wahlbeteiligung zur BVV lag bei 42, 3 Prozent, dieser Wert gehört zu den negativen Spitzenreitern in der Stadt. Die Kreuze zum Abgeordnetenhaus machten 364 der 802 Wahlberechtigten, schlechte 45, 4 Prozent. Dieser große Unterschied bei den Wahlberechtigten zeigt die große Zahl der EU-Ausländer, die nur ein Kreuz zur BVV-Wahl machen durften.

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