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Regierungsviertel: Reichstags-Modell für Sehbehinderte

Mit dem Hinweis "Bitte berühren" stehen auf der Besucherebene des Reichstags Tastmodelle im Mini-Format. Rund 200 Studenten der TU Berlin haben zweieinhalb Jahre an den Modellen gearbeitet.

Berlin - Für das Reichstags-Modell im Maßstab von 1 zu 100 sei ein neues Material entwickelt worden, wie Projektleiter Burkhard Lüdtke vom Fachbereich Modellbau der TU bei der Enthüllung sagte. Das Gemisch aus Sand und Kunststoff fühle sich genauso wie der Sandstein an, aus dem der Reichstag gebaut wurde. Während der Entstehung des Modells sei zudem die Idee "zu einem Umgebungsrelief sozusagen als Nebenprojekt" entstanden, sagte die Bundestags-Vizepräsidentin Gerda Hasselfeldt (CSU). Das Regierungsviertel wurde nach Angaben der TU im Maßstab 1 zu 1500 nachgebaut und darf ebenfalls angefasst werden.

Initiatorin für das Projekt war die Bundestagsabgeordnete Dagmar Freitag (SPD). 2003 hatten auf ihre Einladung hin 50 Sehbehinderte aus dem Märkischen Kreis, ihrem Wahlkreis in Nordrhein-Westfalen, das Reichtagsgebäude besucht. "Das Fazit lautete: Der Besuch war wunderschön, wir wissen aber immer noch nicht, wie dieses Gebäude aussieht", sagte Freitag. Die Abgeordnete habe daraufhin einen Antrag für ein Tastmodell des Bundestags beim Ältestenrat gestellt. Das Projekt sei von allen Fraktionen unterstützt worden. Die Präsidentin des Deutschen Blinden- und Sehbehindertenverbandes, Renate Reymann, nannte das Modell "einen wichtigen Schritt zur Integration". Ihren Angaben zufolge leben in Deutschland 3,5 Millionen Sehbehinderte. (tso/ddp)

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