Das Signet: S-Bahn-Logo: Das letzte grüne Rätsel

Es gibt Eisenbahn-Experten, die einfach alles wissen. Zumindest fast alles. Bei der Frage, warum das Signet der S-Bahn Weiß auf Grün ist, mussten bisher aber alle passen. Festgelegt hatte es die Reichsbahn am 1. Dezember 1930, weiß S-Bahn-Logo: Das letzte grüne Rätsel vom S-Bahn-Museum. „Die Berliner Stadt-, Ring- und Vorortbahnen werden künftig kurz S-Bahn heißen. Die Reichsbahn beabsichtigt, soweit es die knappen Mittel gestatten, nach und nach Tafeln und Transparente anzubringen, auf denen das weiße S auf grünem Grund weithin leuchtet“, gab die Reichsbahn damals vor. Weitere Quellen sind rar. Entworfen hatte das Signet der Grafiker Fritz Rosen, der ein Honorar in Höhe von 800 Mark erhielt, wie sich aus Unterlagen der Reichsbahn ergibt. Was ihn zum Grün bewog, ist nicht bekannt. Eine kräftige Farbe sollte es schon sein. Blau war bereits an die U-Bahn vergeben - und dort schnell zum Markenzeichen geworden. Rot hatte sich die Sparkasse ausgeguckt. Da lag das Grün nicht ganz so fern. Und Grün gestrichene Lokomotiven und Wagen gab es bei der Eisenbahn schließlich schon. Sogar die ersten elektrischen S-Bahnen in Berlin hatten einen grünen Anstrich. Das Signet war zunächst bogenförmig wie ein Fenster - auch Grabstein genannt; erst in den 1930er Jahren wurde es zum Kreis. Beim frühen Grün ist es aber nicht geblieben. Der Verkehrsverbund Berlin-Brandenburg sowie andere Unternehmen verwenden das Verkehrsgrün, das S-Bahn-Museum und der Verein Historische S-Bahn greifen auf ein um das Jahr 2000 modifiziertes Verkehrsgrün zurück, und die Berliner S-Bahn musste 2007 das vom Bahnkonzern verordnete „Maigrün“ übernehmen. Wenigstens ist es kein Rot geworden, wie vorübergehend in Hamburg. Aber dort gibt es ja auch keine Grüne Woche.