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Von Tag zu Tag: Saat im Staate

Stefan Jacobs hat keine Angst mehr vor Kellerasseln und Kokosnüssen

Während Bundespolitiker im Urlaub ihre Dienstwagen riskieren, wird im Roten Rathaus knallhart durchregiert: In seiner gestrigen Sitzung hat der Senat die Verordnung zur Durchführung des Pflanzenschutzgesetzes erlassen, die intern liebevoll PflSchDVO gerufen wird und beispielsweise regelt, dass auf Flächen von Landesbetrieben nur noch Fachpersonal Pflanzenschutzmittel anwenden darf. Demnach dürfen die Kellerasseln in den Ritzen der Tempelhofer Ex-Landebahn nun nicht mehr vom Wachschutz in die Pheromonfalle gelockt werden, sondern nur noch vom Kammerjägermeister.

So kommt Berlin auf keinen grünen Zweig, mag mancher seufzen – und darf aufatmen, denn auch das ist dem Senat bewusst. Die ebenfalls gestern erlassene FoVGDV, die mit vollem Namen „Durchführungsverordnung zum Forstvermehrungsgutgesetz“ heißt, schützt uns vor minderwertigem Saatgut, das unsere Wälder bisher ungestraft mit Krüppelkiefern verschandeln und Flaneure durch herabfallende Nüsse von versehentlich gesäten Kokospalmen bedrohen konnte.

Falls für die nächste Senatssitzung noch Wünsche angenommen werden: Noch vor dem Herbst wird eine Laubhängebleibverordnung (LhbVO) gebraucht.

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