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Berlin: Schifffahrtsamt lässt das Ufer lichten, die Anwohner sind empört

Eine neuerliche Fällaktion des Wasser- und Schifffahrtsamts am Landwehrkanal im Bereich des Salzufers erbost Anwohner und Naturschützer. Eine Mieterin schrieb jetzt einen Protestbrief ans Abgeordnetenhaus.

Eine neuerliche Fällaktion des Wasser- und Schifffahrtsamts am Landwehrkanal im Bereich des Salzufers erbost Anwohner und Naturschützer. Eine Mieterin schrieb jetzt einen Protestbrief ans Abgeordnetenhaus. Bereits Anfang 1999 hatte die Behörde 90 Bäume entfernen lassen, um die Sicherheit des Schiffsverkehrs zu gewährleisten und insbesondere Sichtachsen für Kapitäne frei zu halten. Jetzt begannen weitere Arbeiten.

Nach Angaben der Leiterin des Charlottenburger Naturschutz- und Grünflächenamts, Doris Fath, hat das Schifffahrtsamt für dieses Jahr 20 Fällungen angekündigt und will acht weitere Bäume stutzen, unter anderem durch eine "Köpfung" der Kronen. Ob und wie lange die Arbeiten noch andauern sollen, war gestern nicht zu erfahren. Demnächst will das Bezirksamt an den betroffenen Uferbereichen feststellen, ob der angekündigte Umfang der Arbeiten eingehalten wurde oder nicht. Ein Mitbestimmungsrecht besitzt Charlottenburg allerdings grundsätzlich nicht.

"Wir hätten uns gewünscht, dass das Schifffahrtsamt die Fällungen in mehr Stufen vornimmt und sich mehr Zeit lässt", sagte die Grünflächenamtsleiterin. Auch habe man vorgeschlagen, auf vier der Fällungen und das Stutzen von vier Bäumen zu verzichten. Die Empfehlung sei leider erfolglos geblieben. Ansonsten aber sei "alles korrekt abgelaufen", betonte Doris Fath. Anders als von Umweltverbänden behauptet, existiere ein unabhängiges Gutachten über den nötigen Umfang des Kahlschlags. Erst vor kurzem hätten der Gutachter und Vertreter der Berliner Landesarbeitsgemeinschaft Naturschutz auch an einer vom Bezirksamt organisierten Begehung teilgenommen. Darüber hinaus habe das Wasser- und Schifffahrtsamt zwei Mal zu Besichtigungstouren auf dem Kanal eingeladen.

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