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Berlin bietet neben den Schnelllernerklassen noch weitere Fördermöglichkeiten für besonders intelligente Kinder.

© Kai-Uwe Heinrich

Hochbegabtenförderung: Eltern fordern mehr Klassen

Der Landeselternausschuss fordert mehr Flexibilität bei der Genehmigung von Hochbegabtenklassen. „Die starre Planung ist ungerecht“, kritisiert Landeselternsprecherin Lieselotte Stockhausen-Döring.

Der Landeselternausschuss fordert mehr Flexibilität bei der Genehmigung von Hochbegabtenklassen. „Die starre Planung ist ungerecht“, kritisiert Landeselternsprecherin Lieselotte Stockhausen-Döring. Es könne nicht sein, dass die Bildungsverwaltung unabhängig von der Zahl geeigneter Bewerber an der Höchstgrenze von 14 Klassen festhalte.

Wie berichtet, haben dieses Jahr 524 Viertklässler den Eignungstest bestanden. Es gibt aber nur 420 Plätze. Besonders dramatisch ist die Situation am Rosa-Luxemburg- in Pankow und am Biesdorfer Otto-Nagel-Gymnasium.

„Bei uns haben 122 Bewerber den Test bestanden, aber es gibt nur 60 Plätze“, berichtet der Leiter des Otto-Nagel-Gymnasiums, Lutz Seele. Da es in der Region Biesdorf/Mahlsdorf/Kaulsdorf kein anderes grundständiges Gymnasium gibt, können die Schüler nicht ausweichen. Das bedeutet, dass sie trotz Hochbegabung auf der Grundschule bleiben müssen, wo sie nicht selten unterfordert sind. Als „Planungsfehler“ bezeichnet es Stockhausen-Döring, dass die Schüler, die den Eignungstest bestanden haben, erst im Mai erfahren, ob sie aufgenommen werden. Zu diesem Zeitpunkt gibt es an beliebten Schulen keine freien Plätze mehr.

Eine ähnliche Lage wie in Biesdorf gibt es in Pankow. Dort ist das Rosa-Luxemburg-Gymnasium übernachgefragt. Und auch dort gibt es in erreichbarer Nähe kaum Alternativen. Vor allem für Kinder aus der nordöstlichen Stadtrandregion, etwa aus Buch, gibt es weit und breit keine vergleichbare Hochbegabtenförderung. Am Luxemburg-Gymnasium hatte es zuletzt 2012 einen schweren Konflikt gegeben, weil Schulleiter Ralf Treptow wegen der großen Nachfrage zwei statt drei Klassen aufgemacht hatte. Dafür wurde er von der Bildungsverwaltung abgestraft, was Treptow nicht akzeptieren wollte. Der Streit beschäftigt das Verwaltungsgericht noch immer.

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