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Kurz vor ACHT: Ein Problem. Und noch eins. Und ...

Wenn man meint, es könnte nicht mehr schlimmer werden, kommt garantiert noch etwas oben drauf. So ungefähr ergeht es zurzeit dem Bildungssenator.

Wenn man meint, es könnte nicht mehr schlimmer werden, kommt garantiert noch etwas oben drauf. So ungefähr ergeht es zurzeit dem Bildungssenator. Erst war Jürgen Zöllner in die Kritik geraten, weil etliche Schulen Lehrer verlieren oder noch nicht wissen, wie viele Kollegen ihnen nach den Ferien zustehen werden. Dann passierte der Supergau mit der Mathematikprüfung zum Mittleren Schulabschluss. Und jetzt wollen auch noch die Berufsschulleiter in Zöllners Verwaltung von Zimmer zu Zimmer gehen und Geld einsammeln, weil sie sich im Stich gelassen fühlen.

Man muss gerechterweise unterscheiden zwischen Missständen, für die Zöllner höchstselbst verantwortlich ist und solchen, die vor seiner Zeit oder außerhalb seiner Einflusssphäre passiert sind. Zu welcher Kategorie die Sache mit den durchgesickerten Mathe-Aufgaben gehört, steht noch nicht fest. Allerdings ist er trotzdem der Buh-Mann, weil er sofort verkündete, dass die Arbeit neu geschrieben werden müsse. Ob er da richtig liegt, ist schwer zu sagen, denn drei Juristen haben in dieser Angelegenheit mal wieder vier Meinungen.

Anders verhält es sich mit dem, was dem Schulleiter widerfahren ist, der 5000 Euro Strafe zahlen soll. Von der Sache hatte Zöllner sicher keine Kenntnis, aber offenbar liegt da die Verantwortung doch klar in seinem Haus: Hier muss der Senator jetzt seine Beamten anweisen, dass für Rechtssicherheit gesorgt wird.

Der dritte Punkt aber ist der heikelste für Zöllner. Er betrifft die Ausstattung der Schulen mit Lehrern. Wenn die Kreuzberger Eltern den Bildungsnotstand ausrufen, hat das eben direkt mit Zöllner zu tun, der die Personalausstattung für Migranten und Behinderte auf eigene Faust verändert hat. Da ballt sich was zusammen. Am 24. Juni wollen die Kreuzberger jedenfalls protestieren.

Susanne Vieth-Entus

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