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Schnelllernerklassen: Planwirtschaft für Hochbegabte

Die Bildungsverwaltung will die Hochbegabtenförderung möglichst gleichmäßig in der Stadt verteilen und versagt deshalb bewährten Schulen die Einrichtung weiterer Klassen. Ein Kommentar.

Hochbegabtenförderung ist eine feine Sache – individuell und auf all jene ausgerichtet, die in regulären Klassen unterfordert sind. Darum wurde sie einst eingeführt, darum wurden Tests entworfen, die möglichst objektiv die Eignung der Kinder messen. So weit, so gut. Aber die Bildungsverwaltung schafft es, auch diesen individuellen Ansatz zu konterkarieren, indem sie das, was nicht gleich ist, gleich verteilen möchte: Anstatt die Hochbegabtenklassen dort einzurichten, wo sich die meisten anmelden, soll alles wieder hübsch nach Planwirtschaft gehen: Jede Hochbegabtenschule bekommt zwei Klassen und keine mehr. In der Praxis bedeutet dies, dass die „überzähligen“ Kinder nach einer anderweitigen Förderung Ausschau halten müssen.

Man kann das machen, wenn man Angst hat vor herausragenden Schulen. Man kann sie alle über einen Kamm scheren und ungeachtet der Nachfrage geeigneter Schüler allen die gleichen Kapazitäten geben. Nur soll man dann nicht behaupten, dass es einem tatsächlich um die Hochbegabtenförderung gehe. Dann soll man zugeben, dass man nur etwas fortsetzt, was irgendein Vorgängersenat eingeführt hat, nachdem er gemerkt hatte, dass Hochbegabte nicht sechs Jahre in der Grundschule festgenagelt werden sollten. sve

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