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Kurz vor ACHT: Vera und das Schweigen

Die Stadt starrt gebannt auf die neuen Sekundarschulen. Zu Recht.

Die Stadt starrt gebannt auf die neuen Sekundarschulen. Zu Recht. Verloren geht dabei allerdings der Blick auf die Grundschulen, die immerhin die Hälfte der Berliner Schüler beherbergen und die – zusammen mit der Eltern – überhaupt erst die Basis legen, auf der die Sekundarschulen und Gymnasien aufbauen können.

Deshalb wird es Zeit, dass man mal wieder auf ein heikles Problem des vergangenen Schuljahres zu sprechen kommt: den angedrohten Boykott der Vergleichsarbeiten für die Drittklässler.

Wir erinnern uns: Rund 1000 Lehrer hatten im Frühjahr gedroht, „Vera 3“ nicht zu schreiben, weil sie die Aufgaben im Vorjahr als zu schwer empfunden hatten. Man frustriere die Kinder ohne Not, so der Einwand. Außerdem mache die Arbeit keinen Sinn, weil sie von Jahr zu Jahr variiere und keine Vergleichbarkeit gegeben sei. Zudem werde die Brauchbarkeit der Daten auch dadurch verringert, dass manche Lehrer ihren Schülern Tipps gäben, um die Ergebnisse positiv zu beeinflussen. Damit erspare man sich unbequeme Nachfragen der Eltern und Schulaufsichtsbeamten.

Der Boykott hielt sich dann aber in Grenzen, weil die Lehrer keinen Ärger mit dem Dienstherren wollten. Und nun?

Während Brandenburg seine „Vera 3“-Ergebnisse längst veröffentlicht hat, schweigt die Berliner Schulbehörde. Zunächst hieß es, man wolle eine ganz besonders präzise Auswertung vornehmen, damit die Arbeit wirklich Sinn mache. Zu hören ist auch davon aber nichts mehr. So warten wir geduldig weiter. Aber nicht bis zum Frühjahr. pth/sve

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