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Maximale Verwirrung zum Schulstart statt Unterricht herrscht an der Wolkensteinschule (Symbolbild).

© dpa

Verwirrung an Berliner Schule: Chaotische Kommunikation zum Schulbeginn

Die Grundschule Wolkenstein hat ein neues Quartier bezogen. Während offizielle Mitteilungen divergieren, müssen Eltern das Versteckspiel um Betreuungszeiten entwirren.

Ein einzigartiges Versteckspiel rund um den Betreuungsanspruch von Grundschulkindern ereignet sich aktuell an der Grundschule Wolkenstein, die zum Schuljahresbeginn ein neues Quartier bezogen hat. Während die Schulleiterin auf der Homepage der Pankower Schule schreibt, dass von diesem Montag an eine reguläre Betreuung geboten werde, kommunizierte die Gesamtelternvertretung am Sonntag genau das Gegenteil, wie der Tagesspiegel-Newslettter Checkpoint am Montag exklusiv berichtet hatte. Die Senatsverwaltung wiederum widersprach.

„Aus formalen und juristischen Gründen“ müsse die Schulleiterin die Information „so darstellen, wie bereits gelesen“, schrieben die Gesamtelternvertreter. Für sie als Elterngremium sei es „einfacher, Informationen gegebenenfalls sachgerechter zu formulieren“. Was „sachgerechter“ bedeutet, erfuhren die erstaunten Familien dann: Die Betreuung „insbesondere für Kinder ohne Hortvertrag“ könne nur bis „maximal 12 Uhr geleistet werden“. Es würden auf den Zeugnissen keine Fehlzeiten vermerkt werden, wenn Eltern ihre Kinder „die gesamte Woche über selbst betreuen“. Denn: Unterricht könne „nicht stattfinden, da fast alle Lehrenden jeweils mehr als 50 Kartons auszupacken haben“.

Die Schulleitung sowie das gesamte Kollegium machen den Kindern ein pädagogisches Lernangebot. 

Ein Sprecher der Senatsverwaltung für Bildung

An dem Punkt war die Kommunikation schon einmal, und zwar Mitte August. Da hatte die Schulleiterin mitgeteilt, dass die Ferien im Abstimmung mit der Schulaufsicht um eine Woche verlängert werden, dass es also weder Unterricht noch Betreuung geben werde. Nachdem der Tagesspiegel darüber berichtet hatte, wurde diese Ankündigung revidiert. Die Kinder würden von den Lehrkräften und Erzieher:innen „empfangen und betreut“, lautete die Ansage der Senatsverwaltung für Bildung.

Formal gilt die Schulpflicht trotz des Umzugs

Es sei „nicht korrekt, dass die Ferien für die Schüler:innen der Grundschule Wolkenstein mit Zustimmung der Schulaufsicht verlängert wurden“. Es gelte „auch in der ersten Ferienwoche an der Wolkensteinschule die Schulpflicht“ – sodass die Eltern davon ausgegangen waren, dass sie normal arbeiten können und ihre Kinder nicht betreuen müssen. Bis am Sonntagabend die Mail der Gesamtelternvertretung kam.

Wohl wissend, dass diese Diskrepanz zwischen den offenen und der verdeckten Kommunikation jede Menge Ärger für die Schulleitung bringen könnte, schickten die Elternvertreter auch gleich noch eine Mahnung hinterher: „Wir weisen darauf hin, dass unser Text den Persönlichkeitsrechten zuzuordnen ist und ohne unser Einverständnis nicht der Öffentlichkeit zugebracht werden darf.“

Die Erstklässler werden an der Nachbargrundschule eingewöhnt

Am Montagabend dann folgte wiederum eine neue Ansage, nachdem der Tagesspiegel die Bildungsverwaltung um Aufklärung des Informationsdesasters gebeten hatte. Es gebe einen „aktuellen Stand“, wonach die Schulleitung sowie das gesamte Kollegium den Kindern ein „pädagogisches Lernangebot“ machen werde. Dies liege in der Hand der Lehrkräfte bis 12 Uhr, danach finde eine Betreuung im Rahmen der verlässlichen Halbtagsgrundschule bis 13:30 Uhr statt.

Die Kinder mit einem Hortvertrag würden bis 16 Uhr betreut, nur Früh- und Spätbetreuung seien ausgesetzt. „Sollten aber Eltern sich an die Schulleitung mit einem dringenden Bedarf wenden, könnte dies natürlich ebenfalls organisiert werden“, lautet die Mitteilung des Behördensprechers. Die Eingewöhnung der Erstklässler finde im Übrigen wegen der Umzugslage in der Trelleborg-Grundschule statt, die Einschulungsfeier aber in der Grundschule Wolkenstein.

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