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Schweinegrippe: Flughäfen rüsten sich gegen Grippe

Wieder gibt es drei neue Fälle von Schweinegrippe in Berlin. Alle Erkrankten haben sich im Urlaub mit dem Virus infiziert. Inzwischen haben die Berliner Flughäfen weitere Vorkehrungen getroffen und ihre Vorräte an Medikamenten und Mundschutzmasken aufgestockt.

In Berlin gibt es drei neue Fälle von Schweinegrippe: zwei Frauen und ein Mann, alle im Alter zwischen 18 und 23 Jahren. Einer der Erkrankten hat sich während einer Reise nach England infiziert, die beiden anderen kamen von einem Urlaub aus dem spanischen Küstenort Lloret de Mar. Bislang sind insgesamt 36 Berliner an Schweinegrippe erkrankt. In Brandenburg wurden seit Beginn der Woche fünf Fälle bekannt, dort hat sich die Zahl auf insgesamt 14 erhöht.

Das Auswärtige Amt sieht derzeit noch keinen Grund, vor Reisen in die betroffenen Länder zu warnen. Auf der Internetseite wird lediglich darüber informiert, wo die Schweinegrippe bislang aufgetreten ist und welche Sicherheitsvorkehrungen zum Schutz vor Ansteckung zu treffen sind. Man wolle vorerst weiter abwarten, wie sich die Lage entwickelt, sagte ein Sprecher.

Eine Stornierungswelle gibt es nicht

Die Berliner Flughäfen haben unterdessen weitere Vorkehrungen getroffen und ihre Vorräte an Medikamenten und Mundschutzmasken aufgestockt. Dass Desinfektionsmittelspender aufgestellt werden oder Thermoscanner, mit denen Fieberkranke erkannt werden, sei nicht vorgesehen, sagte ein Sprecher der Flughafengesellschaft. Ein routinemäßiges Desinfizieren von Maschinen sei erst auf Anweisung der zuständigen Amtsärzte nötig. Die Reisenden würden sich sehr vernünftig verhalten, eine Stornierungswelle in den Reisebüros auf den Flughäfen gebe es nicht. Spanien, wo nach Mexiko die häufigsten Schweinegrippenfälle aufgetreten sind, wird von Berlin aus täglich zwölfmal angeflogen. Ebenso viele Flüge kommen täglich von dort.

Die Fluggesellschaft „Airberlin“ hat ihr Personal wiederholt für den Umgang mit Verdachtsfällen geschult. Auf Flügen werden Merkblätter mit Verhaltenshinweisen an die Passagiere verteilt, das Flugpersonal unterzieht sich regelmäßigen Gesundheitschecks. Eine Sprecherin verwies darauf, dass die Ansteckungsgefahr in der Kabine gering sei, weil die Luft ohnehin mehrfach gefiltert werde.

Warum sich vor allem junge Menschen mit dem H1N1-Virus infizieren, dafür gibt es bislang keine Erklärung. Susanne Glasmacher vom Robert Koch Institut (RKI) vermutet, dass ältere Menschen womöglich einen besseren Immunschutz haben, weil sie bereits mit einer Vielzahl von Erregern in Kontakt gekommen sind. Zudem könne es daran liegen, dass junge Menschen häufiger reisen und „enger beisammenstecken“. Von einer „persönlichen Bevorratung“ mit Medikamenten vor einer Reise rät das RKI ausdrücklich ab.

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