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Berlin: Schwersttransport: 500 Tonnen auf Rädern - Mittwochnacht geht es zum Westhafen

"Das Spannende an Schwertransporten ist, dass keiner dem anderen gleicht." Wenn am Mittwoch früh um 1 Uhr der 500-Tonnen-Transport von der KWU an die Wiebestraße in Moabit zum nur etwa 4 bis 5 Kilometer entfernten Westhafen startet, liegen Wochen der Planung und Stunden des Zitterns hinter Manfred Rienitz und dessen Kollegin Inken Löbner.

"Das Spannende an Schwertransporten ist, dass keiner dem anderen gleicht." Wenn am Mittwoch früh um 1 Uhr der 500-Tonnen-Transport von der KWU an die Wiebestraße in Moabit zum nur etwa 4 bis 5 Kilometer entfernten Westhafen startet, liegen Wochen der Planung und Stunden des Zitterns hinter Manfred Rienitz und dessen Kollegin Inken Löbner. Beide sind bei der Firma Brandt dafür zuständig, dass der Transport problemlos rollt und die erforderlichen Fahrzeuge zu Verfügung stehen. Auf zwei parallel montierten Hängern mit jeweils 12 Achsen - dazu ein Zugwagen zu Beginn und ein Schubwagen am Schluss des insgesamt 39,50 Meter langen Transports - geht es durch die nächtlichen Straßen Berlins.

Die ersten Probleme tauchten bereits gestern auf: Bei der zuständigen Senatsverwaltung waren die erforderlichen Papiere nicht eingetroffen, keiner wusste, wer die auf die Straßen ragenden Ampelarme demontiert, um dem 6,20 Meter hohen Transport freie Fahrt zu verschaffen. Allein für die Ampelanlagen auf dem Weg sind fünf verschiedene Firmen zuständig, die benachrichtigt werden müssen, um Mitarbeiter abzustellen. Die Halteverbote entlang der Strecke, die 72 Stunden vor dem Transport aufgestellt werden, bleiben oft genug unbeachtet: "Es kam schon vor, dass wir nachmittags die Strecke begutachteten und alles in Ordnung war, und abends stand plötzlich ein Baucontainer da."

Auf den Abschleppdienst muss sich die Transportfirma genauso verlassen können wie auf den Fahrer, der seinen Lindwurm im Schritttempo durch die Straßen dirigiert. Die Fahrerteams stellen sich ihre Transportfahrzeuge selbst zusammen. Im aktuellen Fall schraubten sie eigenhändig die beiden 12-achsigen Hänger zusammen. Bis zu drei Tage kann es dauern, bis der Transportkoloss zusammengesetzt ist, um die 305 Tonnen schwere Turbine aufzunehmen.

Das Gesamtgewicht des Transports liegt dann bei 495 Tonnen. Wenn es schnell geht, ist die Strecke von der Wiebestraße über Hutten-, Turm-, Stromstraße, Putlitzbrücke, Westhafenstraße und Westhafen in eineinhalb Stunden zu schaffen. Tauchen unterwegs Probleme auf, kann es sich auch die ganze Nacht bis zum Berufsverkehr hinziehen.

weso

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