zum Hauptinhalt
Foto: dpa

© dpa

Berlin: Schwielowsee: Ermittlungen ausgeweitet Mindestens zehn mögliche Komplizen

Potsdam/Berlin - Beamte des brandenburgischen Landeskriminalamts durchsuchten am Donnerstag im Betrugsfall um das Resort Schwielowsee des Unternehmers Axel Hilpert Geschäftsräume der Deutschen Kreditbank (DKB) sowie die Wohnungen zweier Bankmitarbeiter in Berlin und Potsdam. Das bestätigte eine Sprecherin der Bank.

Potsdam/Berlin - Beamte des brandenburgischen Landeskriminalamts durchsuchten am Donnerstag im Betrugsfall um das Resort Schwielowsee des Unternehmers Axel Hilpert Geschäftsräume der Deutschen Kreditbank (DKB) sowie die Wohnungen zweier Bankmitarbeiter in Berlin und Potsdam. Das bestätigte eine Sprecherin der Bank. Die Aktion war für die nächste Woche geplant, musste aber vorgezogen werden, nachdem Details aus Akten der Staatsanwaltschaft im Fall Hilpert publik geworden waren.

Damit weitet sich der Betrugsskandal um die Hotelanlage im Süden von Potsdam aus. Die Staatsanwaltschaft Potsdam ermittelt gegen mindestens zehn mögliche Komplizen von Hilpert, der in U-Haft sitzt. Der 63-Jährige war Kunst- und Antiquitätenhändler beim DDR-Devisenbeschaffer Alexander Schalck-Golodkowski, Stasi-Mitarbeiter und Agent im Ausland.

Es geht um Subventionsbetrug, Untreue und Steuerhinterziehung. Einige Verdächtige haben sich bereits selbst angezeigt. Bei den Mitbeschuldigten handelt sich sich um Angestellte der Baufirmen und die beiden Mitarbeiter von Hilperts Hausbank. Die Staatsanwaltschaft geht von einem gemeinsamen Tatplan von DKB und Hilpert aus. Bei der Bank soll bekannt gewesen sei, dass Hilpert das für die Bewilligung öffentlicher Förderung notwendige Eigenanteil nicht aufbringen konnte. Die Bank prüfe den Vorgang intern, sagte eine Sprecherin.

Nach bisherigen Erkenntnissen war der Bau des Hotelkomplexes mit einem ausgeklügelten Betrugssystem verbunden: Baufirmen und Bank sollen geholfen haben, die Investitionskosten auf rund 36 Millionen Euro künstlich hochzurechnen. Auf dieser Grundlage hätte die Landesinvestitionsbank deutlich überhöht mit 9,6 Millionen Euro gefördert. Die Ermittler schätzen, dass der Bau real rund 25 Millionen Euro gekostet hat. Baufirmen sollen in Absprache mit Hilpert überhöhte Rechnungen gestellt und einen Teil des Geldes an Hilpert zurück überwiesen haben. Gegen Hilpert wird auch ermittelt, weil er mit einer Firma, an der er selbst beteiligt ist, die Grundstücke für das Resort an die Hotelgesellschaft verkaufte. Er betreibt die Firma mit dem früheren Bild-Chefredakteur und heutigen PR- und Politikberater Hans-Hermann Tiedje. Gegen Tiedje wird bislang nicht ermittelt. Auf Anfrage wollte er sich nicht äußern, ebenso wenig wie Hilperts Anwalt Robert Unger. axf, thm

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false