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Schöner mit Abstand: Badegäste schwimmen unter Einhaltung der Abstandsregeln im Sommerbad Humboldthain.

© Christoph Soeder/dpa

Schwimmen in Berliner Freibädern: „Aus der Bahn, ihr lahmen Enten!“

In Berlins Freibädern gelten in diesem Sommer andere Regeln. Einige Besucher benehmen sich trotzdem sorglos - das regt unsere Autorin auf. Ein Kommentar.

Eigentlich ist es die perfekte Zeit, um in Berlin eine glückliche Schwimmerin zu sein: Durch Corona ist der Zugang zu den Bädern begrenzt, endlich sind überall Bahnen mit Leinen abgetrennt. Es sind sogar Doppelbahnen: richtig breit, mit genug Platz zum Überholen. Man könnte also den Kopf unter Wasser stecken und kachelnzählend den Alltag ausblenden – von wegen!

Denn trotz geleinter Bahnen mit deutlichen Beschilderungen wie „sportlich“ und „advanced“ artet die Schwimmsession regelmäßig in Stress aus. Nämlich dann, wenn die lieben Mitschwimmer sich überschätzen.

Bitte warten!

Zwei Situationen, die mich regelmäßig so aggressiv werden lassen wie ein Weißer Hai: Langsamere Schwimmer stoßen sich genau in dem Moment ab, in dem ich mich dem Beckenrand nähere. Für mich bedeutet das eine Beinahe-Kollision nach der Rollwende und ein Zickzacküberholmanöver. Zweite Situation: Brustschwimmer auf der „advanced“-Bahn. Nein, mein Lieber, du bist nicht Adam Peaty – Weltrekordhalter über 50 und 100 Meter Brust – und deswegen werden Freistilschwimmer immer schneller sein als du.

Was fehlt ist die Einsicht, dass man doch nicht der tolle Hecht im Becken ist und vielleicht die Bahn wechseln oder zwei Sekunden warten sollte. Dabei könnte man es auch sportlich sehen: Auf der langsameren Bahn kann sich ein Brustschwimmer ganz schön schnell fühlen – und alle steigen als Gewinner aus dem Becken.

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